Ärger um Norikusbucht: So reagiert die Stadt Nürnberg

12.6.2018, 06:39 Uhr
Verbeulte Bauzäune an der Norikusbucht: Laut Sör-Sprecher André Winkel ist das kein Kavaliersdelikt mehr, sondern Sachbeschädigung.

© Julia Ruhnau Verbeulte Bauzäune an der Norikusbucht: Laut Sör-Sprecher André Winkel ist das kein Kavaliersdelikt mehr, sondern Sachbeschädigung.

Umgebogene Zäune ebneten am vergangenen Wochenende den Weg zu den eigentlich geschlossenen Grünflächen an der Norikusbucht. Die so geschaffenen Eingänge sehen zwar nicht gerade offiziell aus, trotzdem war einigen Spaziergängern, die sich an der Norikusbucht sonnten, gar nicht bewusst, dass das Gelände noch nicht eröffnet ist.

Strafen gab es am Sonntag keine. Die Polizei interessiert das ganze noch nicht: So lange die Stadt nicht aktiv wird, sieht sie sich nicht zuständig. André Winkel vom städtischen Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) appelliert allerdings an die Spaziergänger: "Das ist kein Kavaliersdelikt mehr, sondern Sachbeschädigung", ärgert sich Winkel mit Blick auf den verbogenen Bauzaun.

Rasen blieb unbeschädigt

Immerhin ist der angesäte Rasen, den es zu schützen galt, nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, wie eine Begutachtung durch Sör-Mitarbeiter gezeigt hat. Wäre das der Fall gewesen, hätten ähnliche Folgen gedroht wie vor zwei Jahren, als die neue Ufer-Terrasse auf der Insel-Schütt eingerichtet wurde: Weil Vandalen die Absperrung überwanden und das junge Gras zertrampelten, verzögerte sich die Eröffnung damals um mehrere Wochen.

Zudem, so Winkel, dienen Zäune nicht nur dem Schutz der Baustelle, sondern sollen Verletzungsrisiken ausschließen. "Wir bemerken das zum Beispiel derzeit leider auch im westlichen Burggraben, wo wir die Wege neu gestalten: Trotz Zaun sind dort immer wieder Skater anzutreffen, die die Anlagen nutzen." Sör-Chef und Bürgermeister Christian Vogel geht das gehörig gegen den Strich: "Es ist schade — und ich sage offen — auch ärgerlich, dass manche Zeitgenossen, alle Vorgaben einfach ignorieren", schreibt er auf Facebook.

Den Vorfall am Wöhrder See hat er bereits am Sonntag bemerkt. Als er zufällig mit dem Fahrrad dort vorbeigefahren sei, so Vogel, habe er seinen Augen nicht getraut: "Die Menschen liegen trotz Absperrung im anwachsenden Gras." Erst auf seine persönliche Ansprache hin hätten die Leute die Fläche wieder verlassen.

Wachdienst wird beauftragt

"Es ist schade, weil dort schon vor der Eröffnung nicht nur der Rasen zerstört wird, sondern auch Müll und Essensreste liegen bleiben", schreibt der Sör-Chef. Aus diesem Grund, kündigt Vogel an, "habe ich mich entschieden, dort in den Abendstunden und nachts einen Kontroll- und Sicherheitsdienst zur Beobachtung der neuen Flächen zu beauftragen."

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