Arzneimittelrückstände? So steht es um Nürnbergs Trinkwasser

20.10.2020, 14:26 Uhr
Arzneimittelrückstände im Grundwasser sind in geringer Konzentration gesundheitlich unbedenklich.

© Patrick Pleul Arzneimittelrückstände im Grundwasser sind in geringer Konzentration gesundheitlich unbedenklich.

"Die Aussagen sind uns bekannt und wir versichern: Nürnberger Trinkwasser ist von hoher Qualität und auch für die Zubereitung von Babynahrung bestens geeignet", beruhigt Bergold. Der Nürnberger Wasserversorger setze seit vielen Jahren auf eine Kombination aus vorsorgendem Trinkwasserschutz und strengen Kontrollen.


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"Wegen des Wasserkreislaufs lassen sich vom Menschen gemachte Umwelteinflüsse nicht gänzlich ausschließen", erklärt sie. Daher untersuche die N‑ergie seit Jahren und ohne gesetzliche Verpflichtung direkt auf Arzneimittelrückstände, darunter auch Schlafmittelwirkstoffe im Trinkwasser und andere gesetzlich nicht geregelte anthropogene Spurenstoffe. "Das Untersuchungsprogramm beinhaltet mittlerweile über 90 Einzelwirkstoffe und Abbauprodukte."

Wenige Nanogramm pro Liter

Mirjam Bergold, Bereichsleiterin Wasser bei der N-ergie, kann das Nürnberger Trinkwasser uneingeschränkt empfehlen.

Mirjam Bergold, Bereichsleiterin Wasser bei der N-ergie, kann das Nürnberger Trinkwasser uneingeschränkt empfehlen. © N-Ergie/privat

In einigen Grundwässern wurden einige wenige Arzneimittel in der Konzentration von wenigen Nanogramm pro Liter nachgewiesen. Ein Nanogramm pro Liter entspricht noch nicht einmal einem halben Zuckerwürfel im Wöhrder See. Diese Konzentration liegt nahe der Nachweisgrenze und wird von der zuständigen Gesundheitsbehörde als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Eine Zunahme der Arzneimittelbelastung des Nürnberger Trinkwassers ist nicht zu beobachten.

Insgesamt erhält die N‑ERGIE bei ihren Analysen rund 30.000 Einzelmesswerte pro Jahr. "Die Proben hierfür werden täglich an Messstellen im Wassereinzugsgebiet, aus Brunnen, Quellen, Wasserwerken, Fernleitungen, Hochbehältern und dem Verteilungsnetz genommen und chemisch und bakteriologisch untersucht."


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