Asylothek in Nürnberg gewinnt Deutschen Kulturförderpreis 2014

25.11.2014, 19:30 Uhr
Die Asylothek in Nürnberg mausert sich zum Erfolgsmodell. Beim Deutschen Kulturförderpreis belegte sie den ersten Platz, für zwei weitere Preise ist sie nominiert.

© Neckermann Die Asylothek in Nürnberg mausert sich zum Erfolgsmodell. Beim Deutschen Kulturförderpreis belegte sie den ersten Platz, für zwei weitere Preise ist sie nominiert.

In der Kategorie kleine Unternehmen gewann das Architekturbüro Reichert aus Nürnberg mit seinem Projekt Asylothek im Flüchtlingsheim in der Kohlenhofstraße souverän.

Die Initiative, die Asylbewerbern die Integration über kulturelle und bildungstechnische Programme ermöglicht, soll bald deutschlandweit Schule machen, so Laudator Siegmund Ehrmann, Vorsitzender des Kulturausschuss im Deutschen Bundestag. "Das Projekt zeigt hervorragend, wie viel man mit wenig Mitteln, dafür mit umso mehr Engagement und Gesellschaftsgeist erreichen kann."

In Deutschland landen Flüchtlinge meist in Asylheimen, in denen es an schlüssigen Integrationskonzepten fehlt. Seit 2012 hilft die Asylothek dabei, die Betreuung von Asylbewerbern durch kulturelles Engagement und Programme zu verbessern.

Mit einem breit aufgestellten sozialen und künstlerischen Angebot soll ihnen ab dem ersten Tag ihrer Ankunft die Orientierung und die soziale Einbindung in die Gesellschaft erleichtert werden. Ausgangspunkt für alle Aktivitäten ist die Bibliothek im Asylbewerberheim in der Kohlenhofstraße.

Die Asylothek ist eine rein ehrenamtlich errichtete und betriebene Bildungsinitiative. Das Konzept verzichtet bewusst darauf, städtische und staatliche Fördermittel zu beantragen. Benötigte Ausstattung und  Materialien werden über Sachspenden organsiert.

Die Jury, bestehend aus Vertretern der deutschen Wirtschaft, bewertete die Projekte der rund 60 Bewerberunternehmen nach Kriterien wie Neuartigkeit und Kreativität des Förderkonzepts, Einbindung ins Unternehmen, Nachhaltigkeit sowie kulturelle Relevanz.

Initiative für zwei weitere Preise nominiert

Mit seinem Einsatz hat es der Nürnberger auch unter die drei Finalisten des Deutschen Bürgerpreises in der Kategorie "Engagierte Unternehmer" geschafft. Bei der Preisverleihung am 3. Dezember in Berlin werden Sach- und Geldpreise im Wert von insgesamt 400.000 Euro vergeben.

Reicherts Einsatz brachte ihm kürzlich auch die Nominierung für den Deutschen Engagementpreis ein. Der Gewinner wird bei der Preisverleihung am 5. Dezember in Berlin verkündet.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Asylothek.

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