Auf 450-Euro-Basis: Vogelscheuche für Wöhrder See gesucht

18.8.2014, 19:42 Uhr
Strandfeeling gibt's derzeit am Wöhrder See nicht. Enten nehmen das Gebiet in Beschlag.

© Berny Meyer Strandfeeling gibt's derzeit am Wöhrder See nicht. Enten nehmen das Gebiet in Beschlag.

Insgesamt 15 Millionen Euro soll die Sanierung des Naherholungsgebiets Wöhrder See in etwa kosten. Doch statt Strandfeeling gibt's dort bislang nur lange Gesichter: Entenkot, Kippen und Glasscherben verunreinigen den Sandstrand. Nun sucht das Amt für Wasserwirschaft eine Vogelscheuche. Auf 450-Euro-Basis soll dort jemand die Gänse und Enten "beunruhigen", wie es in einer Mail heißt, die Mitglieder des Bund Naturschutz erreichte.

"Ideal wäre  zum Beispiel ein engagiertes Mitglied eines Naturschutzverbandes, das in der Nähe wohnt und jeden Tag seinen  – möglichst etwas größeren Hund – dort spazieren führt", heißt es in der Mitteilung.

Steve Döschner, der Vorsitzende der Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz, ist derzeit nicht in Nürnberg vor Ort, dennoch stößt die Idee des Wasserwirtschaftsamts bei ihm auf Unverständnis. Er könne darüber nur den Kopf schütteln und habe "keine Ahnung, wie die darauf gekommen sind." Es sei nicht einmal sicher, ob das Tierschutzgesetz es nicht sogar verbiete, Wildtiere zu vertreiben, so Döschner gegenüber der Online-Redaktion.

Erste Interessenten an dem Job haben sich bereits beim Amt gemeldet. Dieses wehrt nun jedoch ab, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei, ob die Stelle am Ende wirklich geschaffen wird. Für Donnerstag wurde eine Pressekonferenz angekündigt.

Am Brombachsee standen die Verantwortlichen 2011 vor einem ähnlichen Problem. Um die Gänse zu vertreiben wurden Barrieren mit akustischen Signalen errichtet.

Mehr zur Vogelscheuche für den Wöhrder See lesen Sie im Blog "Vip-Raum".

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