Fall 7 der Weihnachtsaktion

Auf dem Wunschzettel: Ein E-Rolli-Rad für Elijah und seine Freunde

20.11.2021, 09:55 Uhr
Elijah in seiner Wohngruppe im Blindeninstitut Rückersdorf. Für ihn und andere Schützlinge bittet "Freude für alle" um Unterstützung zur Anschaffung spezieller Therapiegeräte.

© Blindeninstitutsstiftung, NNZ Elijah in seiner Wohngruppe im Blindeninstitut Rückersdorf. Für ihn und andere Schützlinge bittet "Freude für alle" um Unterstützung zur Anschaffung spezieller Therapiegeräte.

Sein Lachen ist gerade ansteckend. Dabei kann der Junge mit dem schwarzen Wuschelhaar und den vielen Sommersprossen nur schemenhaft wahrnehmen, was um ihn herum vorgeht. Doch das gleicht er mit besonderen Antennen aus - wie andere Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die mit Einschränkungen zurecht kommen müssen.

Der 14-jährige Elijah hat gleich zwei davon, neben der Sehbehinderung auch eine Epilepsie. Die geistigen und körperlichen Schwächen sind Folge eines Gendefekts. Gefördert wird der Junge seit acht Jahren in der Blindeninstitutsstiftung auf dem Rückersdorfer Dachsberg. Rund 150 Schülerinnen und Schüler werden hier betreut und erhalten Therapien, die auf ihre oft hochgradigen Einschränkungen zugeschnitten sind: Alle haben körperliche und geistige Behinderung und verfügen über kaum oder gar kein Sehvermögen.

Für Elijah ist die Einrichtung zu einem zweiten Zuhause geworden. Denn er ist eines der „Wohnkinder“, also der Kinder und Jugendlichen, die aus verschiedensten Gründen nicht bei ihren Eltern leben können. Sie verbringen hier also nicht nur den Förderstätten-Alltag in der Förderstätte, sondern auch ihre Freizeit, Neben den "Zebras", bei denen Elijah sein Zimmer hat, gibt es noch fünf weitere Wohngruppen mit sehr familiärer Atmosphäre.

"Hauptsache laut"

Da der Junge nicht komplett blind ist, kann er die bunt blinkenden Lichter an seinen Lieblingsspielzeugen erkennen – denn drinnen spielt er am liebsten mit Spielzeugen für Babys und Kleinkinder, immer nach dem Motto „Hauptsache laut, Hauptsache bunt!“. Aus seinem Zimmer in der Gruppe hört man oft Kinderlieder, besonders gerne englische Lieder. Denn Elijah wurde in den USA geboren und freut sich sehr, wenn mit ihm englisch gesprochen wird oder er Lieder wie „Itzy Bitzy Spider“ hört. Die bekannte Stimmlage und der Klang der englischen Muttersprache sind ihm vertraut und beruhigen ihn, erläutert Wohnbereichsleiterin Julia Rose. Auf ihre Informationen stützt sich die Weihnachtsaktion.

Spezielles Karussell

Wenn es nach draußen geht, möchte der Teenager Action haben und sich austoben: Auf der Terrasse der Wohngruppe steht ein Trampolin, in das er mithilfe eines Lifters gehoben wird, denn laufen kann er nicht. Auf dem Spielplatz schaukelt er gerne und dreht sich im speziellen Rollstuhl-Karussell. Elijah liebt es, unterwegs zu sein und Neues zu entdecken, zum Beispiel den Happurger Stausee oder den Flughafen. Fester Programmpunkt eines jeden Ausflugs ist eine Portion Pommes, am besten mit Currywurst oder einem Burger. Bis jetzt finden diese Ausflüge mit einem der Autos statt, die zum Fuhrpark des Blindeninstituts gehören, doch für Elijah wäre es umso schöner, wenn dieser um ein rollstuhlgerechtes E-Bike erweitert werden würde.

Die nähere Umgebung unkompliziert erkunden können, spontan ein aufregendes Erlebnis direkt vor der Tür mit seiner Erzieherin aus der Wohngruppe teilen, den Fahrtwind spüren und, ganz nebenbei, als gutes Beispiel für mehr Radsport im Alltag vorangehen, all das könnte man Elijah mit einem solchen E-Bike-Rollstuhlrad ermöglichen. Das natürlich noch eine Stange mehr kostet als ein gewöhnliches Elektrofahrrad - und schon die haben ihren oft stolzen Preis. Auch für die Mitarbeiterinnen seiner Wohngruppe wären dankbar, weil es unkompliziert zu benutzen ist und ihre Rücken entlastet.

Doch solche Räder werden nicht als medizinisches Hilfsmittel eingestuft. Also kommt keine Krankenkasse dafür auf. Und die Anschaffung übersteigt auch die Kraft von Elijahs Familie. Dass sie ihn so oft wie möglich besucht und sich liebevoll um das Wohl ihres "Teenager-Babys" sorgt, ist indes alles andere als selbstverständlich. Auf dem Dachsberg werden auch Kinder betreut, denen solche familiäre Zuwendung verwehrt bleibt.

Fühlmatten und Rutschtier

Wie bei früheren Anschaffungen, die Leserinnen und Leser über die Weihnachtsaktion unterstützt haben, würde Elijah ein solches Rad nicht allein für sich beanspruchen, auch andere Kinder und Jugendliche könnten damit die Umgebung erkunden. In den vergangenen Jahren hatte "Freude für alle" unter anderem besondere Fühlmatten für die taktile Wahrnehmung, ein Rollrutschtier und eine Bewegungslandschaft gefördert - die sich allesamt nicht aus dem Regelbudget finanzieren ließen.

Zuwendungen erbittet die Aktion „Freude für alle“ auf eines ihrer vier Spendenkonten mit folgenden IBAN-Nummern:

Sparkasse Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11;

Sparkasse Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99;

Sparkasse Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72;

Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54.

Barspenden nehmen gerne die Geschäftsstellen der Zeitung in der Nürnberger Mauthalle, in Fürth (Schwabacher Straße 106) und Erlangen (Hauptstraße 38) an.

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