Aufbau für das Nürnberger Frühlingsfest läuft auf Hochtouren

17.4.2019, 20:30 Uhr
Eines der Fahrgeschäfte, einen sogenannten Freifallturm, haben Pressevertreter bereits eingeweiht.

© Michael Matejka Eines der Fahrgeschäfte, einen sogenannten Freifallturm, haben Pressevertreter bereits eingeweiht.

An vielen Fahrgeschäften und anderen Betrieben wird noch bis Donnerstag eifrig gewerkelt. Der Startschuss für den Publikumsbetrieb fällt am Karsamstag, 20. April, um 13 Uhr. Gleich zum Auftakt locken die Schausteller mit einem kleinen Extra – dem Verkauf von Gutscheinheften zum Preis von fünf Euro mit Bons im Wert von rund 15 Euro; mit dem Erlös wird Forschung in Bezug auf seltene Hirntumore von Kindern unterstützt. Zur offiziellen Eröffnung formiert sich ab 16 Uhr ein stattlicher Festzug, gegen 17 Uhr beginnt im großen Festzelt die Zeremonie zum Bieranstich mit Bürgermeister Christian Vogel. Böllerschützen lassen es dazu ordentlich krachen.

Zu dem Jubiläum konnte der Schaustellerverband einige besondere Fahrgeschäfte nach Nürnberg locken, so etwa erstmals das große "Oktoberfest-Riesenrad". Auch wenn die mit Frauenkirche, Altem Peter und Monopteros bemalte Kulisse in Franken vielleicht nicht jeden anspricht – für den einmaligen Rundblick aus 50 Metern Höhe lohnt sich das Einsteigen allemal. "Es ist eines der größten transportablen Riesenräder weltweit", merkt Sebastian Willenborg an, der im über 50 Jahre alten Familienbetrieb die dritte Generation vertritt.

Noch 30 Meter höher hinauf geht es im "Skyfall" – aufwärts, zur Steigerung der Spannung in Etappen, abwärts im (fast) freien Fall mit einer Beschleunigung bis auf 140 Stundenkilometer. Aber die Technik mit einem stromunabhängigen Dauermagneten im Kern bremst die hinabsausende Gondel ebenso sanft wie bestimmt ab. "Natürlich alles mit Tüv-Siegel", beruhigt Inhaberin Michaela Goetzke ängstliche Naturen. Seit sechs Jahren touren ihr Mann und sie mit dem Turm inzwischen über die großen Festplätze; mit dem Vorgänger, der es nur auf 55 Meter brachte, waren sie auch schon am Dutzendteich vertreten. Inzwischen haben sie ihn "soweit weg wie möglich" verkauft – nach Australien.

Riesenkettenflieger aus Holland

Nervenkitzel pur versprechen auch noch einige weitere High-Tech-Karussells der jüngsten Generation mit Namen wie "Take off" oder "XXL Höhenrausch". Und einmal rund um die Welt entführt – zumindest in Gedanken – der Riesenkettenflieger, den der Holländer Jean van der Beek mit seiner fünfköpfigen Mannschaft beim Festzelt um die Ecke aufstellt.


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Selbstverständlich dürfen die bewährten und beliebten Geschäfte nicht fehlen, die bei vielen Erwachsenen Erinnerungen an die Kindheit wach werden lassen. Wie der schier zeitlose Wellenflieger oder die gute alte Schiffschaukel. "Aber auch hier gibt es, wenn auch für Besucher oft nicht sichtbar, immer wieder Neues", erläutert der Schaustellerverbandsvorsitzende Lorenz Kalb. Sicherheitsanforderungen zwingen heute zum Beispiel zur Anschaffung neuer Sitze – denn die müssen inzwischen auf 100 Kilo Körpergewicht plus Sicherheitsreserve ausgelegt sein; früher waren es nur 80. Und dass es die Schiffschaukel mit Überschlag nicht mehr gibt, findet Kalb mehr als bedauerlich. "So etwas fehlt uns heute; da hat früher jeder geschaut, ob einem das gelingt."

Nostalgiepark wie auf der Wiesn

Die Volksfestgeschichte lässt ein großer Nostalgiepark mit historischen Fahrgeschäften, Zugmaschinen und vielem mehr aufleben. Ein echter Hingucker ist zum Beispiel das schmucke Pferdekarussel der Schwerter Schaustellerfamilie Schäfer. Es hat schon mehr als 40 Jahre auf dem Buckel und ist – nach einer Renovierung von Grund auf – seit vergangenem Jahr wieder im Einsatz. Zu bestaunen sind weiter historische Zugmaschinen, alte Wohnwagen, Kirmesorgeln und wunderschöne Modelle. Und wie vor vielen Jahrzehnten sind erstmals wieder Hochseilartisten zu erleben: Vom 9 bis 11. Mai zeigen sie ihre Künste 40 Meter hoch über dem Platz – dreimal täglich. Und, wie bei allen Extras, bei freiem Eintritt.

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