Ausstellung von Satiriker Florian Doru Crihana: Geschichten mit Augenzwinkern

6.10.2020, 19:17 Uhr
Auftritt Meister Dürer: Der rumänische Künstler Florian Doru Crihana lässt ihn hier vor seinem Haus als Hirt einer Nashorn-Herde vorüberziehen. 

© turma-lui-durer.jpg Auftritt Meister Dürer: Der rumänische Künstler Florian Doru Crihana lässt ihn hier vor seinem Haus als Hirt einer Nashorn-Herde vorüberziehen. 

Der Betrachter glaubt, der Künstler müsse längere Zeit in der Stadt verbracht und hier gearbeitet haben, um die Sehenswürdigkeit so genau zu erfassen und Legenden mit einem Augenzwinkern ins Bild zu setzen. Tatsächlich aber hat er sich sämtliche Ansichten aus unterschiedlichsten Quellen zusammengesucht und sich, übrigens ohne Deutsch-Kenntnisse, ebenso gründlich in die geschichtlichen Zusammenhänge und Hintergründe vertieft, ehe er Nürnberg das erste Mal mit eigenen Augen kennenlernte. Dabei grub er auch Anekdoten aus wie die von Goethes Liebe zum Gänsemännchenbrunnen.

Nochmal Dürer's Nashorn - hier in aparter und skurriler Verknüpfung mit dem Schönen Brunnen.

Nochmal Dürer's Nashorn - hier in aparter und skurriler Verknüpfung mit dem Schönen Brunnen.

Ursprünglich als Ingenieur ausgebildet und tätig, verlegte sich der Autodidakt seit der politischen Wende 1990 ganz auf seine künstlerische Tätigkeit als Grafiker. Sich selbst sieht der vielfach mit Preisen bedachte Grafiker vor allem als Satiriker und Karikaturist. Und wie schon bei Serien zu Städten wie Paris, Berlin, Brügge oder Bologna durchzieht der verspielt-humorvolle Ansatz auch seine Nürnberg-Studien. Nicht selten verknüpft er Motive zu überraschenden, manchmal skurrilen, witzigen und surrealen Kombinationen, die schmunzeln lassen und zum Nachdenken anregen.

"Manche Geschichten, die er aufgreift, sind auch vielen Nürnbergern nicht bekannt", hat die Galeristin Cristina Simion festgestellt. Sie betreut die Ausstellung, die bei freiem Eintritt jeweils donnerstags und freitags zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet ist. Corona-bedingt waren keine längeren Zeiten möglich, höchstens zehn Personen dürfen die gut 30 Bilder (Öl auf Karton) gleichzeitig betrachten. Sie sind auch käuflich zu erwerben.

Ein Motiv, nämlich der Stifter Konrad Groß im Hof des Heilig-Geist-Spitals, entstand eigens für die Ausstellung als Reverenz an den Ort. In Kooperation mit dem Amt für Internationale Beziehungen und mit dem Verein Romanima ist es die erste Ausstellung, die seit den Corona-Beschränkungen im Heilig-Geist-Haus wieder gezeigt werden kann.

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