Baureferent verspricht reibungslosen Autoverkehr

3.7.2019, 19:54 Uhr

Bei der Entscheidungsfindung zum Bau des Konzerthauses war zunächst zu klären, was eine akustisch hochwertige Konzerthalle für Nürnberg leisten sollte. Von den 35 untersuchten möglichen Standorten habe sich das Areal neben der Meistersingerhalle als am besten geeignet erwiesen – weil das Haus dort die für klassische und moderne Konzerte sowie Kongresse erforderliche Infrastruktur biete: gute Verkehrsanbindung auch mit Bussen und Bahnen, Hotel, Parkplätze. An dem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb für den Entwurf des neuen Saals hatten sich 246 Architekturbüros beteiligt. Der erste Platz ging an das Team Johannes Kappler Architektur und Städtebau GmbH mit Super Future Collective (Nürnberg) und Topotek 1 Architektur GmbH (Berlin/Zürich).

Um die Gäste großer Kongresse beherbergen zu können, müsse das nebenstehende Hotel erweitert werden. Der Baureferent plädierte für einen schlanken, eleganten, circa 46 Meter hohen Hotelturm. Am Rande des Luitpoldhains würde er mit der 24 Meter hohen Meistersingerhalle und dem neuen Konzerthaus mit 30 Metern Höhe ein stimmiges Ensemble bilden.

Die Vorstellung, mitten im Grünen auf einen Bauklotz schauen zu müssen, missfiel einer Anwohnerin jedoch gründlich. Ulrich: "Dank der schmalen Form und der Bäume ringsherum wird der Turm kaum auffallen." Der Baureferent bemühte sich, die Bedenken der Lichtenhofer auch bezüglich Umwelt, Verkehr und Parkplatzsituation zu zerstreuen: Elektronische Wegweisung und gesteuerte Ampelregelung werden für einen reibungslosen Autofluss sorgen. Für die Ausfahrt werde nach einer tragfähigen Lösung gesucht.

ÖPNV-Fahrscheine in Verbindung mit der Eintrittskarte können bewirken, dass insbesondere Nürnberger Besucher das Auto stehen lassen. Der Park bleibt unangetastet. Am westlichen Parkplatz müssen einige Gehölze weichen, aber nicht die alten und fürs Ökosystem besonders wertvollen. Für jeden gefällten Baum werden im Park sowie am Ring und in der Schultheißallee drei neue gepflanzt. Geplant ist nach Ulrichs Worten, den Platz der Opfer des Faschismus aufzuwerten. Eine Tiefgarage werde es nicht geben. Das wäre eine große Investition, obwohl sie der Erfahrung nach kaum genutzt würde – "weil es etwas kostet".

Die Saalbau-Kosten lassen sich laut Ulrich erst Ende 2019 genau angeben. 2020 stehe das Bauplanungsrecht im Mittelpunkt. 2021 soll der Bau beginnen und 2024 das erste Konzert im neuen gläsernen Haus mit hölzernem und natursteinigem Innenleben stattfinden.

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