Baustelle am Bahnhof: Nürnberg droht Verkehrskollaps

20.4.2017, 18:51 Uhr
Kein Durchkommen: Nürnberg droht der Verkehrskollaps.

© Franziska Wagenknecht Kein Durchkommen: Nürnberg droht der Verkehrskollaps.

"Es ist eine Operation am offenen Herzen", sagt Marco Daume, technischer Werkleiter von Sör. In der ersten Bauphase vom 24. April bis zum 17. Juni rückt die Westseite des Bahnhofsplatzes, also auf der Seite des Altstadtgrabens, in den Fokus. Und das führt zu einer ganzen Reihe von Beeinträchtigungen.

Eine Spur entlang des Grabens wird für den Autoverkehr gesperrt. Geh- und Radwege werden ebenfalls gesperrt, weil diese saniert werden. Die Alternativroute für Radler führt hinter der Altstadtmauer entlang. Für Autofahrer ist die Zufahrt zur Königstraße ist nur noch begrenzt möglich. Die Hopfenstraße ist immer wieder dicht. Zeitweise steht auch direkt vor dem Bahnhof nur eine Spur zur Verfügung, weil dort in der ersten Bauphase Rohre für Versorgungsleitungen verlegt werden. Auch der U-Bahnaufgang am Frauentorgraben unweit des Handwerkerhofs kann nicht benutzt werden. Er wird dichtgemacht.

Zweite Bauphase im Sommer

Der stärkste Eingriff ins Verkehrssystem steht laut Sör-Werkleiter Daume in der zweiten Bauphase vom 19. Juni bis zum 23. September an. Dann wird vor dem Haupteingang und dem Westflügel des Bahnhofs gearbeitet, ebenso auf der Fahrbahn vor dem Postgebäude und auf der Bahnhofstraße auf Höhe des Grand Hotels und des Omnibusbahnhof. Die Zufahrt zur Gleißbühlstraße ist dann gesperrt.

Im Sommer werden außerdem Container am jetzigen Taxistand platziert, in die die Post-Mitarbeiter umziehen, weil ein großer Teil der Hauptpost von einem Investor abgerissen und neu gestaltet wird. Der Taxistand wird dann auf die Spur verlegt, die entlang des Stadtgrabens verläuft.

Dritte Bauphase im Herbst

In der dritten Bauphase vom 25. September bis zum 10. November wird ebenfalls noch vor dem Westflügel und dem Haupteingang des Bahnhofs gearbeitet sowie auf der Insel rund um die Straßenbahnhaltestellen.

Die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes soll im November, "in Rekordzeit", wie Bürgermeister Christian Vogel sagt, beendet sein. Das sei die große Hoffnung. Dann können Fußgänger direkt und oberirdisch vom Hauptbahnhof in die Altstadt gehen. Der Weg ist barrierefrei. Es gibt neue Radparkplätze und breitere Radwege, ebenfalls barrierefreie Bahnsteige für Straßenbahnen und Busse.

Alles in allem wird die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes rund 5,4 Millionen Euro kosten. Die Stadt muss 2,1 Millionen Euro aus eigener Tasche zahlen. Die übrigen 3,3 Millionen Euro werden über Fördermittel finanziert.

Infos zur Baustelle gibt es auf der Homepage des Sör oder telefonisch bei Sör unter (09 11) 2 31 76 37.

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