Baustellen-Unglück in Nürnberg: Arbeiter von Decke erschlagen

19.12.2018, 19:46 Uhr

Noch ist unklar, was genau auf der Baustelle in der Langseestraße passierte. Offenbar stürzte aber die Zwischendecke zum ersten Obergeschoss einer Neubauwohnung herab. Die Trümmer fielen auf drei Arbeiter, zwei von ihnen (45 und 50 Jahre alt) konnten sich selbst befreien und erlitten mittelschwere Verletzungen. "Sie befinden sich nicht in lebensbedrohlichem Zustand", teilt die Polizei mit. Ein Mann allerdings wurde von einem Betonstück erschlagen und starb noch an der Unfallstelle.

Die Feuerwehr versuchte noch unter Einsatz von schwerem Gerät, den Arbeiter zu befreien, scheiterte dabei aber. Ein Retter entschied sich zu einer sogenannten "Crash-Rettung", einer Sofortmaßnahme, um Menschen in akuter Lebensgefahr zu bergen. Dafür stieg er in das Gebäude, obwohl die Gefahr bestand, dass weitere Trümmer herabfallen könnten. Er zog den leblosen Körper des Mannes unter der Betondecke hervor, doch der Arbeiter war bereits tot.

Die Unfallstelle wurde weiträumig abgesperrt, ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz. Mehrere Arbeiter standen nach dem Unfall unter Schock und wurden vor Ort durch Notfallseelsorger betreut. An der Langseestraße werden derzeit neue Eigentumswohnungen gebaut. Die Ermittlungen zur Ursache des Unglücks dauern an, das Fachkommissariat der Nürnberger Kripo hat die Arbeit aufgenommen.

Erst vor wenigen Wochen kam es auf der Baustelle in der Langseestraße in Mögeldorf zu einem tödlichen Unfall. Ein Mann stürzte auf dem Areal in die Tiefe und erlag seinen schweren Verletzungen. Die Polizei geht von Suizid aus.


Anmerkung der Redaktion: Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen, außer sie erfahren durch die gegebenen Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie 24 Stunden am Tag Hilfe und Beratung. Alternativ könne Sie sich auch an den Krisendienst Mittelfranken unter der Tel.-Nr. 0911 4248550 wenden. Durch die Möglichkeit von Hausbesuchen in ganz Mittelfranken und durch persönliche Gespräche (ohne Wartezeit und Terminvergaben) ergänzt der Krisendienst das Angebot der Telefonseelsorge.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.