Bedrohung im Netz: Sorge um Menschenrechts-Preisträger

14.10.2019, 16:42 Uhr
Rodrigo Mundaca wurde vor kurzem mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet.

© Eduard Weigert Rodrigo Mundaca wurde vor kurzem mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet.

Oberbürgermeister Ulrich Maly erklärt sich solidarisch mit Mundacas Kampf auf freien Zugang zu Wasser. Jüngst wurde in sozialen Netzwerken ein bearbeitetes Foto von Mundaca verbreitet, das ihn mit einer Schusswunde im Kopf zeigt. Er und seine Mitstreiter der "Bewegung zur Verteidigung des Zugangs zu Wasser, der Erde und des Umweltschutzes" in Chile sehen darin einen Einschüchterungsversuch.

Die Aktivisten posteten daraufhin als Antwort folgenden Kommentar: "(…) cuando no tienen argumentos toman este tipo de violencia!" – "wenn sie keine Argumente mehr haben, dann wählen sie diese Art der Gewalt!" "Wir haben Rodrigo Mundaca hier in Nürnberg sowohl als leidenschaftlichen Kämpfer für das Recht auf Wasser als auch einen herzlichen Menschen erlebt und sind daher angesichts der geschmacklosen Gewaltandrohungen gegen ihn in den sozialen Netzwerken erschüttert und besorgt", erklärt Maly.

Solidarität aus Franken

Ihm und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern bei Modatima gelte unsere ungeteilte Solidarität, so der Oberbürgermeister. Gleichzeitig fordert er die chilenischen Behörden auf, für den notwendigen Schutz Mundacas und seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter Sorge zu tragen.

Der Agraringenieur Rodrigo Mundaca, der sich in seinem Heimatland Chile für das Menschenrecht auf den freien Zugang zu Wasser einsetzt, wurde vor drei Wochen mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet.

Das städtische Menschenrechtsbüro befindet sich derzeit in engem Kontakt zu verschiedenen internationalen Kooperationspartnerinnen und -partnern, um Mundaca und seine Organisation nach Kräften zu unterstützen. "Mit unserer Auszeichnung verbinden wir auch immer die Hoffnung, dass sie unseren Preisträgerinnen und Preisträgern den notwendigen Schutz gibt, ihre Arbeit weiterzuführen", sagt Martina Mittenhuber, Leiterin des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg.

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