Bekommt Nürnberg einen "Skaterpark"?

29.6.2011, 18:15 Uhr
Bekommt Nürnberg einen

© Zink

Die CSU hatte sich dafür eingesetzt, die Veranstaltung wiederzubeleben. In einem Bericht, der am 8. Juli in der Sportkommission des Stadtrats vorgestellt wird, legt die Verwaltung jedoch dar, dass dies aus ihrer Sicht nicht sinnvoll ist: Es fehle an Resonanz bei den Teilnehmern und an Akzeptanz bei Sponsoren.

Das war einmal anders: Zwischen 1995 und 2007 hatte die Stadt Nürnberg den Nite-Skate organisiert und damit zeitweise enorm viele Freizeitsportler angelockt, die zum Beispiel von der Steintribüne Richtung Hauptbahnhof und wieder zurück rollten. Bis zum Jahr 2000 nahmen an den Veranstaltungen regelmäßig um die 10000 Skater teil.

Doch allmählich ebbte das Interesse ab, am Ende lag man nur noch bei 1000 oder 2000 Teilnehmern. Die Nachfolgeveranstaltung, der Sunday-Skate (an einem Sonntagnachmittag), erwies sich mit nur 300 Skatern im Jahr 2008 als Flop. Seither gab es keine Skateveranstaltung mehr.

Die Verwaltung verweist darauf, dass die einstige Trendsportart, die vor allem in den 90er Jahren einen Boom erlebte, schlicht aus der Mode gekommen ist: „Heute sind Inlineskater nahezu vollständig aus dem Stadtbild verschwunden, die Regale der Sportgeschäfte mit Skate-Utensilien sind in ihren Ausmaßen deutlich geschrumpft“, heißt es in dem Bericht. Deswegen haben sich auch viele andere Städte von großen Skateveranstaltungen verabschiedet, in Bayern führen nur noch München, Erlangen und Weiden solche Rennen durch.

Die Kosten, die früher bei rund 15000 Euro lagen, wären für die Stadt nur zu stemmen, wenn sich ein Sponsor finden würde, der mindestens 8000 Euro beisteuert; das hält die Verwaltung für unrealistisch.

Während es um die Inlineskater ruhig geworden ist – es habe auch nach dem Ende des Nite-Skate wenig Nachfragen gegeben, betont die Verwaltung – haben die Skateboarder mit ihrem neuen Verein auf sich aufmerksam gemacht. Die Grünen reagierten nun auf den Bericht über den Klub in der NZ-Montagsausgabe vom 27. Juni und möchten das Engagement der jungen Leute gewürdigt wissen. Sie sehen Skateboarden als Teil einer Jugendkultur, „die auch in Nürnberg mehr gefördert werden muss“. Nürnberg sei Vorreiter beim Bündnis für Familie, aber auch die Förderung von Jugendkulturen müsse auf dem Weg zur familienfreundlichen Stadt ein wichtiges Anliegen sein.

Deswegen möchten sie von der Stadtverwaltung wissen, wie es um die Skateranlagen in Nürnberg bestellt ist. Ein entsprechender Bericht soll im Jugendhilfeausschuss des Stadtrats vorgelegt werden. Zudem wollen die Grünen, dass geprüft wird, wie die Verwaltung den Verein bei seinen Aktivitäten unterstützen kann.

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