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Belagerer und Versöhner: Kaiser Heinrich V. und seine Spuren in Nürnberg

Isabel Lauer

Lokalredaktion Nürnberg

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21.7.2022, 12:15 Uhr
Eine Sandsteinfigur, die Heinrich V. darstellt, in der Vorhalle des Speyerer Doms.

© Andreas Arnold, dpa Eine Sandsteinfigur, die Heinrich V. darstellt, in der Vorhalle des Speyerer Doms.

Beim letzten Kaiser der Salier, Heinrich V. (um 1086-1125, zum römisch-deutschen König gewählt 1098, zum Kaiser gekrönt 1111), ist nicht viel über seine Beziehung zu Nürnberg bekannt. Dass ihm die dortige Reichsburg aber etwas bedeutete, zeigt sein Umgang damit: Er ließ sie laut Chroniken 1104/1105 belagern, um daraus seinen Vater Heinrich IV. zu verjagen und ihn abzusetzen.

Der König ist erst einmal Friedenswahrer

Dass die Burg in dieser Zeit zerstört wurde und abbrannte, wahrscheinlich sogar kurz darauf ein zweites Mal unter dem Nachfolger Lothar von Supplinburg, konnten Brandschichten bei der archäologischen Untersuchung zeigen, sagt Mittelalter-Archäologin Birgit Friedel, die die Baugeschichte erforscht hat. Der Wiederaufbau in ähnlicher Form hielt sich dann, bis eine Generation später Stauferkönig Konrad III. die Anlage groß ausbaute.


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Wenn aus einer Regierungsspanne der römisch-deutschen Könige und Kaiser wenige Aufenthalte und Urkunden aus einer bestimmten Pfalz überliefert sind, heiße das nicht automatisch, dass es kein Interesse an dem jeweiligen Standort gab, sagt Jennifer Oevermann, Mittelalter-Historikerin beim Verein Geschichte für alle. Die Lokalgeschichte sehne sich zwar oft nach Aussagen, wonach Herrscher XY den Ort besonders geliebt habe. Aber: "Der König im Hochmittelalter ist in einer moderneren historischen Sicht in erster Linie Friedenswahrer. Er reagiert auf die Interessen und Bedürfnisse der Fürsten, tut aber wenig aus eigenem Antrieb." Umgekehrt heiße das: In Friedenszeiten gibt es weniger Handlungsdruck und also schlicht weniger Aktivität.

Heinrich V. verwandte seine Energie vor allem auf den Konflikt, den er von seinem Vater Heinrich IV. geerbt hatte: den sogenannten Investiturstreit mit dem Papst über die Ernennung von Bischöfen und geistlichen Würdenträgern. Im Wormser Konkordat einigten sie sich.

Krank und kinderlos starb der Kaiser in jungem Alter – der Herrscherstab ging nun über den Umweg des Sachsen Lothar von Supplinburg an das Geschlecht der Staufer.

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