Beschwingtes Sommerfest zur NN-Kunstpreis-Verleihung

24.7.2014, 18:40 Uhr
Bei der Verleihung des NN-Kunstpreises war der Andrang groß.

© Michael Matejka Bei der Verleihung des NN-Kunstpreises war der Andrang groß.

Seit der Premiere vor 22 Jahren sind über den Kunstpreis nun fast 700.000 Euro in die Förderung von Kunst und Künstlern im Herzen von Franken geflossen. "Das ist einmalig in Bayern", würdigte die Nürnberger Kulturreferentin Julia Lehner das Engagement des NN-Verlegers und Herausgebers Bruno Schnell, dem der Stadtrat zu diesem Zeitpunkt gerade die Ehrenbürgerwürde zuerkannte.

In ihrer kleinen Ansprache wies Lehner, die den Kunstpreis als Vorsitzende der siebenköpfigen Jury mitbetreut, auf die Verpflichtung von Staat und Gesellschaft hin, einen "Referenzrahmen" für die freie Entfaltung künstlerischen Schaffens zu bieten.

Mäzenatentum als Gradmesser

Dennoch bleibe private und bürgerschaftliche Unterstützung unentbehrlich: "Wer etwas hat, kann etwas geben. Und wer viel hat, kann viel geben", warb Lehner um Förderer. Nur leider gelinge das nicht jedem. Dabei seien Art und Umfang des Engagements für die Kunst geradezu ein "Gradmesser für die Qualität einer Zivilgesellschaft".

Mit der Berücksichtigung aller Sparten der bildenden Kunst, von Altmeistern wie von jungen Talenten unterschiedlichster Herkunft geben Wettbewerb und Ausstellung einen Eindruck von Vielfalt und Reichtum des Kunstschaffens in Franken. Daher würdigte Lehner den Kunstpreis als "breiten genetischen Fingerabdruck unserer Kunstszene".

Die im Katalog dokumentierte Auswahl sei nicht zuletzt eine Vorlage für die Arbeit der im Mai eröffneten Kunstvilla in der Blumenstraße. Soll sie doch auch Werke von Künstlern der Gegenwart sammeln und natürlich ausstellen. Da der Stadtrat bis weit in den Abend hinein tagte, konnten sich nur wenige Gäste aus dem politischen Leben wie die frühere Bundestagsabgeordnete Renate Blank und Ex-Stadträtin Britta Bungartz in die illustre Gästeschar mischen.

Als Oberbürgermeister Ulrich Maly noch vorbeischaute, um den Preisträgern zu gratulieren, hatten die schon mit vielen Freunden und Weggefährten anstoßen können. "Die Nachricht von der Auszeichnung hatte ich erst am Montag erhalten, das war eine tolle Überraschung", gestand die Malerin Ilse Feiner, die sich mit Regine von Chossy den Sonderpreis des Verlegers (8500 Euro, wie der 1. Preis) teilt.

Einem Lottogewinn kommt der 2. Preis (5500 Euro) für die 25-jährige Anna Maria Schönrock gleich — wobei die Meisterschülerin die Auszeichnung natürlich nicht dem Zufall, sondern ihrem Geschick verdankt, mit sparsamen Mitteln großartige Ausdruckskraft zu erzielen, wie es in der Laudatio hieß. Mit der Vorbildung aus einer privaten Kunstschule war ihr nach dem Abitur sofort der Sprung an die Nürnberger Akademie gelungen — ihrem Wunsch-Ort. "Das Preisgeld kann ich für mein Atelier gut gebrauchen; es ist schön, da etwas Sicherheit zu haben", freut sich die junge Frau aus Witten/Ruhr.

Überzeugende Auswahl

Erstmals besuchte Jonathan Daniel vom Vorstand der Nürnberger Sparkasse die Kunstschau-Eröffnung — und war auf Anhieb begeistert. "Eine sehr ansprechende Auswahl", meinte er. Und dem konnten sich mit dem Kunstpreis länger vertraute Gäste wie die Restauratorin Eva Pridöhl, Rechtsanwalt Helmut Lederer oder der frühere Bäderamtschef Thomas Friedmann uneingeschränkt anschließen.

"Schade nur", bedauerten ein früherer Bankvorstand und seine Frau aus dem Nürnberger Land, "dass ausgerechnet jenes Bild, das uns am besten gefiel, schon vergeben war." Und von den flotten Klängen von Martin Weiss und Vali Meier ließ sich auch Lin Lin Fan, Professorin für Klavier an der Nürnberger Musikhochschule, mitreißen. Lob kam auch aus der Fachwelt, so von dem Galeristen Jan Thorleiv Bunsen. Neben der "sorgfältigen und übersichtlichen Hängung" überzeugte ihn auch die bunte Mischung. "Viele Strömungen zu zeigen, macht die Sache lebendig."

Die Ausstellung im Kunsthaus, Königstraße 93, ist bis 7. September täglich außer montags jeweils von 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr geöffnet (Eintritt frei).

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