Deutsches Museum Nürnberg

Besiegst du die künstliche Intelligenz? – „Bot-or-not“ im Zukunftsmuseum

5.10.2021, 14:36 Uhr
Im Zukunftsmuseum in Nürnberg können Besucherinnen und Besucher die Grenzen der künstlichen Intelligenz testen.

© Silbury Im Zukunftsmuseum in Nürnberg können Besucherinnen und Besucher die Grenzen der künstlichen Intelligenz testen.

Können wir Antworten von Mensch und Maschine unterscheiden? Was weiß künstliche Intelligenz (KI) und wie menschlich ist diese mittlerweile? Diese Fragen liegen dem Projekt "Bot-or-not" der Fürther Firma Silbury zugrunde, das im August 2019 angestoßen wurde und von Auszubildenden geleitetes Juniorprojekt ist. Das Exponat ist Teil der Daueraustellung des neuen Zukunftsmuseums in Nürnberg, das Mitte September eröffnet wurde.

KI oder Mitspielende – wer beantwortet meine Fragen?

"Bot-or-not" ist ein interaktives Mehrpersonen-Spiel, bei dem bis zu vier Spielende über Tastatur und Bildschirm Fragen stellen. Für diese müssen dann sowohl die Teilnehmenden als auch die künstliche Intelligenz Wolfram Alpha Antworten formulieren. Es gewinnt, wer die Maschine besiegt und herausfindet, welche Antworten von der künstlichen Intelligenz stammen. Mit Hilfe von Buzzern können weitere Besuchende des Museums an der Herausforderung teilnehmen und ihre Einschätzung der künstlichen Intelligenz testen. Das fünf- bis zehnminütige Spiel weckt den Kampfgeist, gegen die künstliche Intelligenz anzukommen.

"Bot-or-not"? Das fünf- bis zehnminütige Spiel weckt im Zukunftsmuseum den Kampfgeist, gegen die künstliche Intelligenz anzukommen.

"Bot-or-not"? Das fünf- bis zehnminütige Spiel weckt im Zukunftsmuseum den Kampfgeist, gegen die künstliche Intelligenz anzukommen. © Silbury

"Wie menschlich kann künstliche Intelligenz sein?" Das ist die Leitfrage hinter "Bot-or-not". Dem Projekt lag 2019 die Anforderung vor, dass das Konzept des Turing Tests aufgegriffen werden solle. Hierbei wird die Frage gestellt, ob eine Maschine ein gleichwertiges Denkvermögen wie ein Mensch vorweisen kann. Dies sollte innerhalb des Projekts laien-nah dargestellt werden. Verschiedene Konzepte standen zur Auswahl – "Bot-or-not" stellte sich als vielversprechend heraus und es ging in die Denkphase. Die Idee wurde diversen Testläufen unterzogen und stieß auf der KIrmes im Deutschen Museum 2019 bereits auf große Begeisterung.

KI: in ein paar Jahren noch sozialer und menschlicher?

Zu sehen, welche Fragen Wolfram Alpha korrekt beantwortet und wo die künstliche Intelligenz nicht punkten kann, faszinierte die Mitwirkenden des Projekts. Bei Zahlen- und Fakten-Fragen liefert Wolfram Alpha sekundenschnell die passende Antwort. Rätsel und moralische Themen liegen der hier verwendeten KI jedoch noch nicht. Die Auszubildenden erzählen von einem aktuellen Wendepunkt und einer Technologie-Explosion, die in den kommenden Jahren die technischen Möglichkeiten weiter vorantreiben wird. So könnte mit Hilfe von KI ein Museumsbesuch im Jahr 2030 beispielsweise von einem Roboter begleitet sein, der die von Menschen geleitete Museumstour ersetzt.

"Traut euch!" - Das ist die Message, die Silbury jungen Menschen mitgeben will. Das Projekt soll zeigen, wie simpel es sein kann, mit Hilfe eines Computers und ein wenig Wissen über das Codieren, etwas Neues zu erschaffen. Das Interesse für MINT-Berufe zu wecken und die Überwindung für die Arbeit mit Technik verringern sind hier Ziele. Die verantwortlichen Auszubildenden von Silbury erzählen, dass sie vor Projektbeginn nur wenig Berührung mit künstlicher Intelligenz hatten. "Bot-or-not" entpuppte sich für die jungen Männer als Herausforderung, die diese mit Mut und Tatendrang antraten. Das Projekt bietet einen Denkanstoß und die Erkenntnis, welch wichtige und faszinierende Veränderungen durch Fortschritt in der Technik möglich sind und wie einfach es ist, an diesen mitzuwirken.

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