Blutige Knie: Auf Nürnbergs Pausenhöfen lauern viele Stolperfallen

21.2.2016, 08:00 Uhr
Blutige Knie: Auf Nürnbergs Pausenhöfen lauern viele Stolperfallen

© Stefan Hippel

Ein Antrag der CSU-Fraktion hatte im September 2015 zur Untersuchung aller Schulhöfe geführt. Das Ergebnis sieht HVE-Leiter Michael Kaiser im Zusammenhang mit den Erfahrungen bei der Gebäudesubstanz vieler Schulhäuser: "Die Stadt hat 25 Jahre von der Substanz gelebt." Die Einteilung des Zustands in vier Kategorien führte 13 Mal zum Urteil "sehr schlecht - Sofortmaßnahmen notwendig" und 14 Mal "schlecht - zeitnahe Maßnahmen notwendig". Weitere 14 Pausenhöfen werden mit "mittel" und Sanierungsbedarf in den nächsten zwei bis fünf Jahren eingestuft.  Der Schulausschuss behandelt das Thema am Freitag, 26. Februar, 9 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses am Fünferplatz 2.

Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen vor allem die Stolperfallen in den Pausenhöfen. Besonders marode ist der Asphaltbelag im Nürnberger Süden laut Kaiser in Gibitzenhof in der Herschelschule und im Pirckheimer-Gymnasium sowie in Gebersdorf und in der Reichelsdorfer Schlössleinsgasse. Vielfach haben der Zahn der Zeit und die Wurzeln der Bäume den Bodenbelag gesprengt. Ab einer Höhe von zwei Zentimetern gelten die Spalten und Erhebungen als problematisch.

Im Norden hat die Bestandsaufnahme akuten Handlungsbedarf bei der Wahlerschule in Schniegling, an der Kalchreuther Straße in Buchenbühl und in der Hegelschule in der Nordstadt ergeben, wo es seit Jahren Beschwerden von Eltern und Lehrern gegeben hat. Immer wieder waren Grundschulkinder gestolpert und hatten sich verletzt. In solchen Fällen seien die größten Schäden bereits kurzfristig behoben worden, so Kaiser.

Erneuerung des Bodenbeläge in den Schulhöfen

Wie hoch die Kosten für die Sanierung für alle 27 sanierungsbedürften Schulhöfe sind, ist noch unklar. Ein Teil der Maßnahmen könnten im Zuge von umfassenden Spielhof-Umgestaltungen oder im Zusammenhang mit Neubauprojekten erfolgen (wie etwa in Langwasser in der Zugspitzstraße und in der Salzbrunner Straße).

Ungeachtet der laufenden Reparaturen, die über den Etat des Bauunterhalts finanziert werden, müssen aufwendigere Projekte für die Baupauschale im städtischen Haushalt angemeldet werden. Dies ist für das Jahr 2017 bereits für die Erneuerung des Bodenbeläge in den Schulhöfen am Neptunweg und in der Holsteiner Straße geschehen. An der Wahlerschule in Schniegling wird ein Umbau für einen Spielhof gewünscht, damit die Zeit der blutigen Knie ein Ende hat. Hierfür wäre der Servicebetrieb Öffentlicher Raum zuständig - die Sör-Planer wollen im März ihre Planungen vorlegen.

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