"Boeheim Bar": Tradition aus dem Hahn am "Bieraltar"

Nürnberg - Der Trend zum individuellen Bier abseits industrieller Massenware war die Chance für die Böheim Brauerei aus Pegnitz. Und da der Prophet wenig zählt im eigenen Land, entschied sich die neue Brauergeneration der Familie Weiß, in die große Stadt Nürnberg zu gehen.

Seit einem knappen halben Jahr gibt es die in der Klaragasse. Dort finden Können und Innovationswille ihren Ausdruck in einem Indian Pale Ale und einem kaltgehopften Hellen. Zwei Kreationen, die neben dem traditionsreichen Flinderer – das hier Spezial heißt – die Basis des "Bieraltars" bilden. Ergänzt werden die drei Boeheimer Biere von wechselnden regionalen Spezialitäten zu wahren "glorreichen Sieben", die am Altar aus dem Hahn fließen.

Überhaupt bietet das Gestaltungskonzept mit Beton, Eiche und Edelstahl den angemessenen Rahmen für einen anspruchsvollen Biergenuss. So bleibt das im Fokus, worum es hier eigentlich geht: die Vielfalt des Bieres, die es neben den Fassbieren in rund 20 Varianten aus der Flasche zu entdecken gibt. Hier ist man international und wechselt das Sortiment regelmäßig.

War es in der Weihnachtszeit beispielsweise das Rocking Rudolph Winter Ale, das angenehm von innen wärmte, so stehen nun ausgefallene Geschmacksrichtungen wie das Extra Re Ale von Birra del Borgo (die 0,33l-Flasche für fünf Euro) oder das niederländische Jopen Extra Stout (vier Euro die Flasche) auf der Karte. Ebenso wie das Organic Chocolate Stout der britischen Brauerei Samuel Smith, oder ein Porter mit deutlicher Tabaknote sprengen diese Biere auf sehr erfreuliche Art und Weise den engen Begriff des deutschen Reinheitsgebots. Ach ja: Bei Hunger darf sich der Gast an Hot Dogs (4,50 Euro) im Brötchen von Hildes Backwut mit feinsten Soßen von Tim Kohler erfreuen.

Trotz aller originellen Bierkreationen vergessen die Boeheimer aber ihre Wurzeln nicht. So hat das Flinderer – das Spezial – einen festen Platz am "Bieraltar". Diese kräftige, malzig eingebraute Spezialität wurde früher reihum von wechselnden Hausbrauern in Pegnitz erzeugt, damit jeder nach der schweren Arbeit sein wohlverdientes Bier genießen konnte.

In Nürnberg eher unbekannt, ist dieses Landbier ein Alleinstellungsmerkmal der Bar, sagt Geschäftsführer Yannick Brede, der sich selbst als "Boetender" bezeichnet. Wer Beratung zur herausfordernd großen Auswahl braucht, ist bei ihm bestens aufgehoben. Sogar dann, wenn es ein Bier-Cocktail sein soll.

"Boeheim Bar" in der Klaragasse 11, 90402 Nürnberg. Geöffnet Mittwoch bis Sonntag ab 18 Uhr. Telefon (09 11) 66 46 09 70. www.boeheim.de