Keine Evakuierung nötig

Bombenteile in Nürnberg geborgen - Westfriedhof bleibt geschlossen

Alicia Kohl

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6.10.2022, 17:12 Uhr
Die Experten öffneten das Grab weiträumig und bargen die Stabbrandbomben.

© Stadt Nürnberg Die Experten öffneten das Grab weiträumig und bargen die Stabbrandbomben.

Etwa um 10 Uhr legten Arbeiter des Westfriedhofs ein Grab an und stießen dabei auf Teile eines Leitwerks, das von einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hätte stammen können. Inzwischen ist klar, dass es sich bei dem Fund nicht um Teile eines Bombenblindgängers, sondern um mehrere Stabbrandbomben handelt. Zum Teil sind diese schon im Krieg explodiert, andere sind verrostet, nur an einigen ist noch ein Zünder.

Die beiden Sprengmeister des Kampfmittelräumdienstes waren ab etwa 13.45 Uhr vor Ort. Weil das Team zuvor in Oberbayern unterwegs war, hat die Anreise etwas länger gedauert als gedacht. Außerdem waren Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei vor Ort. Sie öffneten die Grabstelle weiträumig und bargen hauptsächlich Fragmente von etwa 80 Stabbrandbomben. Nur eine der Bomben war noch intakt.

Bis 16 Uhr waren alle Stabbrandbomben geborgen und wurden vom Sprengkommando verladen und abtransportiert. Eine Evakuierung war nicht notwendig, da für die Anwohnerinnen und Anwohner keine Gefahr bestand.

Der Westfriedhof bleibt trotzdem weiterhin geschlossen und öffnet erst am Freitag, dem 7. Oktober wieder. Trauergäste blieben zum Teil vor verschlossenen Toren und mussten im Zuge der Sperrung wieder nach Hause fahren. Zwei Beerdigungen mussten laut dem Pressesprecher der Stadt Nürnberg "schweren Herzens" abgesagt werden.


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