Brand in Maxfeld: Falschparker behinderte Feuerwehr

19.4.2017, 15:25 Uhr
Dieser Mini kostete die Feuerwehr wertvolle Zeit.

© ToMa Dieser Mini kostete die Feuerwehr wertvolle Zeit.

Als die Feuerwehr am Ostermontag gegen 4 Uhr in der Goethestraße im Nürnberger Stadtteil Maxfeld eintrifft, brennt es im dritten Stock eines Wohnhauses bereits lichterloh. Nun zählt jede Sekunde. Die Einsatzkräfte wollen den Brand mit Hilfe einer Drehleiter von außen bekämpfen. Doch ein verbotenerweise in einer Kurve geparkter weißer Mini steht mitten im Weg. Wertvolle Zeit geht verloren. Nur den Rangierkünsten des Feuerwehrmannes, der am Steuer des Einsatzfahrzeuges sitzt, ist es zu verdanken, dass die Drehleiter nach mehreren Minuten schließlich doch noch ausgefahren werden kann.

"Dieses Beispiel ist exemplarisch", sagt Hans-Peter Reißmann, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr Nürnberg. Immer wieder haben er und seine Kollegen mit Falschparkern zu kämpfen. "Wir wissen natürlich, dass der Parkdruck in solchen Wohngebieten immens ist", so Reißmann. Dennoch sei dies kein Freischein zum Falschparken.

Wer seinen Wagen, wie in dem Fall den weißen Mini, falsch parkt und dadurch im Notfall einen Feuerwehreinsatz behindert, muss mit Konsequenzen rechnen, die über einen Strafzettel hinausgehen. Hätte der Mini aufgrund seiner Kompaktheit nicht genau zwischen die Hydraulikstützen der Drehleiter gepasst, hätte die Feuerwehr kurzen Prozess gemacht. "Normalerweise sorgen wir dann dafür, dass das Auto nicht mehr dort steht, wo es steht", sagt Reißmann. Heißt: Es wird kurzerhand einfach zur Seite getragen oder geräumt und dann kostenpflichtig abgeschleppt. Entstehen dabei Schäden, ist das das Problem des Halters.

Bei dem Brand in der Goethestraße werden vier Personen verletzt. Mit Löscharbeiten von zwei Drehleitern aus schaffen es die Feuerwehrleute, ein Übergreifen der Flammen ins Dachgeschoss zu verhindern. Doch nicht nicht immer gehen Einsätze so glimpflich aus. Manchmal entscheiden Minuten oder gar Sekunden über ein Menschenleben. Zeit, die ein Falschparker die Feuerwehr schnell kosten kann. Mit dieser Schuld müsse dieser dann leben, so Reißmann.