Lastwagen angezündet

Brandserie in Nürnberg: Bekennerschreiben deutet auf Täter aus dem linksextremen Spektrum hin

18.10.2021, 21:29 Uhr
Mehrere Male rückte die Feuerwehr nachts zu Bränden aus, nun gibt es Hinweise auf mögliche Täter.

© Jason Tschepljakow via www.imago-images.de Mehrere Male rückte die Feuerwehr nachts zu Bränden aus, nun gibt es Hinweise auf mögliche Täter.

Ein Sofa, ein Lastwagen, eine Mülltonne: Dreimal rückte die Feuerwehr in der Nacht von Freitag auf Samstag zu Löscharbeiten aus, dreimal entzündeten sich die Feuer in der Südstadt. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Bränden gibt, ist bisher unklar - doch es gibt Anhaltspunkte dafür.

Auf Indymedia, einer bei Linksextremen beliebten Internetplattform, ist unter den Schlagworten "Antifa", "Militarismus" und "Repression" eine Art Bekennerschreiben aufgetaucht. Ein anonymer Autor gibt dort an, in der Nacht von 15. auf 16. Oktober "einen LKW von DB Schenker vor dem Nürnberger Knast abgefackelt" zu haben. In der Tat berichtet die Feuerwehr von einem Einsatz in der Reutersbrunnenstraße, in der auch die Justizvollzugsanstalt liegt - direkt gegenüber der Feuerwache 1. Laut Pressemitteilung sei vor dem Dürer-Gymnasium, das etwa 300 Meter weiter östlich liegt, ein Lastwagen ausgebrannt.

In dem Eintrag auf Indymedia ist auch ein Grund für die mutmaßliche Brandattacke aufgeführt: DB Schenker verdiene sein Geld "unter anderem mit der Logistik für Nato-Streitkräfte" und sei für "Rüstungstransporte an die Türkische Armee mitverantwortlich". Für die mutmaßlichen Täter offenbar ein hinreichender Grund, um ein Feuer zu legen. Auch die restlichen Brände in der Südstadt werden erwähnt: "Kurze Zeit später kam es zu weiteren Feuern in der Stadt", heißt es in dem Eintrag.

Der Polizei ist das Bekennerschreiben bekannt, sie prüft es auf Echtheit: "Wir beziehen es in unsere Ermittlungen mit ein", erklärt ein Polizeisprecher. Mehr gebe es derzeit zu den Bränden nicht zu sagen.


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