Brunch für gefangenen Menschenrechts-Preisträger Soltani

15.3.2015, 14:01 Uhr
Brunch für gefangenen Menschenrechts-Preisträger Soltani

© Eduard Weigert

Mit verschiedenen Aktionen haben seine in Nürnberg lebende Tochter Maede Soltani und viele Unterstützer - darunter die beiden hiesigen Bundestagsabgeordneten Gabriela Heinrich (SPD) und Michael Frieser (CSU) - auf die untragbare Situation hingewiesen.

Forderungen per E-Mails oder Postkarten an die iranische Botschaft und Appelle an andere staatliche Organe verhallten bisher. Aber nicht ungehört: Die iranische Obrigkeit weiß sehr wohl um das vielfältige Engagement für den engagierten Menschenrechtskämpfer. Seit November gab man nun über Facebook einen neuen Impuls: "Kochen für Soltani". Der Gefangene sollte zum Essen eingeladen werden, doch am reich gedeckten Tisch blieb immer ein Platz leer - eben weil Soltani eben noch in Haft sitzt.

Diese Aktion hat ein großes Echo hervorgerufen. "Es gab weltweit über 100 Teilnehmer", berichtet Bettina Zauhar, Mitarbeiterin von SPD-Politikerin Heinrich, "auf Facebook landeten Fotos und Videos von Kochaktionen aus den USA, Kanada, Japan, Frankreich und natürlich auch aus Nürnberg und der Region." Viele Exil-Iraner, aber überraschenderweise auch viele im Iran lebende Bürger hatten sich an der Aktion beteiligt.

Gerade für die zuletzt Genannten war es sicherlich ein Wagnis, weil sie sich dadurch staatlicher Repression ausgesetzt haben. Verbunden war die Essenseinladung nämlich mit der politischen Forderung an den Iran, Soltani endlich frei zu lassen. Auch in den Medien fand die Idee ein breites Echo: Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung berichteten ebenso wie die Tageszeitungen Die Welt, Süddeutsche Zeitung und der Bayerische Rundfunk.

Für die politischen Gefangenen ist es wichtig zu wissen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten, betonte Tochter Maede Soltani beim Sonntags-Brunch im Karl-Bröger-Zentrum. Daher seien derartige Aktionen sehr wichtig. Sie hofft, dass ihr zu 13 Jahren Gefängnis verurteilter Vater sobald wie möglich freikommt. Anzeichen dafür sind allerdings derzeit nicht zu erkennen.

Dankbar ist die Tochter auch für das Engagement der CSU-Bundestagsabgeordneten Dagmar Wöhrl und der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags Claudia Roth: Die beiden Politikerinnen hatten bei ihrem Besuch in Teheran das Schicksal Soltanis direkt bei ihren Gesprächspartnern der iranischen Regierung thematisiert. "Wir geben nicht auf", sagt Maede Soltani fest und überzeugt.

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