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Der Bunker unter dem Hauptbahnhof, der Schutz für 2500 Bürger im Fall eines Atomkriegs bieten sollte, wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Stadtverwaltung will jetzt zusammen mit dem Verein Nürnberger Felsengänge ein Konzept erarbeiten, wie die museale Nutzung aussehen kann.
Das beschloss am Dienstag der Bauausschuss der Stadtrats. Der Hauptbahnhofbunker wurde in den siebziger Jahren, während des "Kalten Krieges" gebaut. Er erstreckt sich über zwei Ebenen. Die erste Ebene wurde schon für die Bahnhofsmission umgebaut. Die Möblierung der zweiten Ebene ist noch komplett im Originalzustand erhalten und auch die Alltagsgegenstände sind noch vorhanden.
Nürnbergs Atom-Bunker soll Museum werden
Zuletzt wollte der Bund den Bunker aus seiner Zweckbindung entlassen, weil er im Rahmen des Zivilschutzes nicht mehr benötigt wird, und die Möbel verschrotten. Das konnte die Stadtverwaltung aber verhindern. Inzwischen steht der Hauptbahnhofbunker unter Denkmalschutz. Für Baureferent Daniel Ulrich ist er "einzigartiges Geschichtszeugnis" und Einzeldenkmal, das an den Konflikt zwischen Ost und West im Rahmen des "Kalten Kriegs" erinnert: "Die Menschen sollen sich selbst ein Bild machen können."
Mit maßvollen finanziellen Mitteln will Ulrich zusammen mit dem Verein Nürnberger Felsengänge den Bunker für Führungen zugänglich machen. Der Verein ist auch bei den Felsengängen, dem Obstmarktbunker und dem Historischen Kunstbunker aktiv. Der Hauptbahnhofbunker sei bundesweit einmalig, so der Baureferent.
Da die Infrastruktur für Strom, Wasser und Lüftung nicht mehr vorhanden sei, könne der Bunker auch nicht für die Unterkunft von Flüchtlingen verwendet werden. Bevor Führungen angeboten werden können, muss aber noch das Problem mit dem Brandschutz gelöst werden. Ein Museum soll der Bunker aber nicht werden.