Bürger mit 1000 Fragen: Der Oberbürgermeister hatte keine Minute Pause

29.4.2021, 17:46 Uhr
Oberbürgermeister Marcus König erklärte den Anrufern geduldig, warum sich dieses oder jenes Problem nicht sofort lösen lässt.

© Michael Matejka, NNZ Oberbürgermeister Marcus König erklärte den Anrufern geduldig, warum sich dieses oder jenes Problem nicht sofort lösen lässt.

Die interessierten Anrufer mussten einiges an Geduld mitbringen, wollten sie das Stadtoberhaupt sprechen. Denn kaum hatte Marcus König das große Konferenzzimmer im Pressehaus betreten, rappelte bereits das Telefon. Unablässig nahm er ein Gespräch nach dem anderen ab, hörte zu, fragte nach, notierte sich gelegentlich Adressen und versprach, die Verwaltung auf dieses oder jenes Problem anzusetzen.

Mit einem freundlichen: "Und hier spricht der Marcus König", empfing er die Anrufer, die sich meist begeistert über den nahbaren Oberbürgermeister zeigten. "Das ist aber schön, dass Sie für mich da sind", bekam er von ihnen zu hören. Schwierige Verkehrslagen stehen ganz oben auf der Agenda besorgter Bürger. Doch nicht immer lassen sich die Probleme leicht lösen.

Die Tempo-30-Zone in Eibach kurz vor dem Steiner Schloss habe der städtische Servicebetrieb SÖR "falsch eingerichtet", monierte ein Anwohner, denn ausgerechnet vor dem Faberheim sei sie zu Ende, und genau dort würden Motorradfahrer oft viel zu schnell vorbei brausen. Der OB erklärte, dass nach rechtlicher Grundlage die Stadt nur vor Kindergärten, Horten oder Schulen 30er-Zonen ausweisen dürfe, nicht aber ohne Weiteres vor Seniorenresidenzen.

Rücksichtslose Fahrradfahrer

Eine Frau ärgerte sich über rücksichtlose Fahrradfahrer auf Fußgängerwegen im Wiesengrund, Mütter mit Kindern und Ältere mit Rollatoren müssten zur Seite springen. "Jeder fühlt sich im Recht", sagte König und kündigte an, dass er mit Nürnbergs Polizeipräsident vereinbart habe, eine weitere Fahrradstaffel bei der Polizei zu installieren, die solche Wege kontrollieren solle.

Für den Livestream auf Facebook beantwortete König die Fragen der User, die bei Moderatorin Elke Graßer-Reitzner eingingen.

Für den Livestream auf Facebook beantwortete König die Fragen der User, die bei Moderatorin Elke Graßer-Reitzner eingingen.

Wann wird die Bergstraße wieder aufgemacht?, erkundigte sich eine Bewohnerin aus der Altstadt und erfuhr vom OB, dass der umstrittene Pfosten, der den Durchgangsverkehr bremsen sollte, in den nächsten zwei Monaten verschwinden wird.

Über zugeparkte Gehwege in Nürnbergs Westen, fehlende Bänke an VAG-Haltestellen und zu wenig Parkplätze im Zentrum, um wenigstens Angehörige zum Arzt bringen zu können, klagten die Anrufer. Neue Quartiersparkhäuser, etwa auf dem Quelle-Areal, sollen kommen, kündigte König.

Für Rückfragen ließ sich Marcus König die Telefonnummer der Anruferinnen und Anrufer geben, die sein Kommunikationschef Andreas Franke notierte.

Für Rückfragen ließ sich Marcus König die Telefonnummer der Anruferinnen und Anrufer geben, die sein Kommunikationschef Andreas Franke notierte. © Foto: Michael Matejka

Immer wieder musste er Fragen zum Impfen gegen Corona in Nürnberg beantworten. Facebook-Nutzer wünschten sich ein "Impf-Drive-In" an der Großen Straße und wollten wissen, wann Möbelhäuser, Eisdielen und Biergärten wieder öffnen dürfen. Marcus König machte kein Hehl daraus, dass auch er gerne an Pfingsten wieder in einem Biergarten sitzen möchte.

Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Impfzentrum im Zusammenspiel mit mobilen Teams und den Hausärzten jetzt im Mai gehörig an Tempo aufnehmen werde. In den nächsten zwei Wochen solle es spürbar vorwärts gehen, meinte der OB.

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