Busfahrer in Nürnberg verprügelt: Angriff politisch motiviert?

6.10.2015, 12:30 Uhr

Fest steht: Am Freitagabend gegen 20.45 Uhr gerieten zwei größere Personengruppen in der Nähe des U-Bahnhofes Frankenstraße aneinander. Warum es zu dem Streit kam, ist allerdings bislang noch unklar.

Ersten Ermittlungen zufolge wurden zwei mit Arbeitsmontur bekleidete Männer von einer dreiköpfigen Personengruppe erst verbal und dann körperlich
attackiert.

Als der 53-jährige Busfahrer zu schlichten versuchte, entfernten sich die beiden angegriffenen Männer. Der Busfahrer soll dann von den drei verbliebenen Personen geschlagen worden sein. Hierbei wurde er leicht verletzt. Die Täter flüchteten in Richtung Münchner Straße.

Sowohl die beiden Männer in Arbeitsmontur als auch weitere Personen, die Angaben zu dem Vorfall machen können, werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd unter der Telefonnummer 0911 9482-0 in Verbindung zu setzen.

Mehrere Streifenbesatzungen der Polizei Nürnberg rückten mit dem Unterstützungskommando Mittelfranken, kurz USK, an. An der Tiroler Straße trafen sie auf eine Gruppe von etwa 20 Personen, unter ihnen nach Angaben der Behörden die mutmaßlichen Täter.

Die Polizei hat derzeit keine Hinweise, dass der Streit und die anschließenden Angriffe politisch motiviert sein könnten. Das bestätigte ein Pressesprecher nordbayern.de.

Sowohl das Antifaschistische Aktionsbündnis (AAB), als auch die rechtsextreme Partei "Die Rechte" zeichnen allerdings ein anderes Bild. Demnach trafen an der Frankenstraße Rechte und Linke aufeinander. "Die Rechte", spricht von einem "politisch unkorrektem Pullover" als Auslöser. Etwa 20 Personen mit "erkennbaren Zeichen" und "Antifa-Fahnen und roten Sternen" seien deshalb auf einen jungen Mann losgegangen. Das AAB sieht den Aggressor dagegen auf der anderen Seite. Außerdem erhebt man dort schwere Vorwürfe gegen die Polizei, von einem "Kessel" und "Schlagstockeinsatz und Fausthieben" ist dort die Rede.

Die Polizei wehrt sich, bestätigt in einer Pressemitteilung nur Pfefferspray-Einsatz zur Abwehr. Die Beamten seien "massiv beleidigt und angegriffen" worden. Hierbei wurden zwei Polizisten und ein 16-Jähriger leicht verletzt. Gegen mehrere Personen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Der Artikel wurde mehrfach aktualisiert, zuletzt am Dienstag um 12.30 Uhr.