"Christoph 27" hebt auch weiter vom Nürnberger Airport ab

14.4.2021, 10:25 Uhr
Allein im vergangenen Jahr absolvierte das Team insgesamt 1266 Einsätze.

© arc-200602_cd2-0357.jpg, NNZ Allein im vergangenen Jahr absolvierte das Team insgesamt 1266 Einsätze.

Die Klettergärten der Fränkischen Schweiz oder der Fränkischen Seenplatte sind für ihn – abgesehen von möglichen witterungsbedingten Hemmnissen – kein Problem. Wenn dort jemand verunglückt, kommt hier auch "Christoph 27" zum Einsatz. Der Nürnberger Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung verfügt über eine fest installierte Rettungswinde mit 90 Meter Seillänge und kann da eingreifen, wo ein Rettungswagen keine Chance hätte.

Ab morgens um 7 Uhr

Aber auch wenn es besonders schnell gehen muss, hebt "Christoph 27" ab sieben Uhr am Morgen ab und ist bis Sonnenuntergang im Einsatz. Das Team des Nürnberger Rettungshubschraubers besteht aus drei Piloten und drei Notfallsanitätern der DRF Luftrettung sowie rund 30 Notärzten aus dem Klinikum Nürnberg, dem Universitätsklinikum Erlangen, dem Klinikum Fürth sowie dem Klinikum Neumarkt.

"Christoph 27" fest installierte Rettungswinde mit 90 Meter Seillänge kann da eingreifen, wo ein Rettungswagen keine Chance hätte.

"Christoph 27" fest installierte Rettungswinde mit 90 Meter Seillänge kann da eingreifen, wo ein Rettungswagen keine Chance hätte. © Ralf Rödel, NNZ

Allein im vergangenen Jahr absolvierte das Team insgesamt 1266 Einsätze, davon 1243 in der Notfallrettung und 23 zum Transport kritisch kranker Menschen oder verletzter Patienten zwischen Kliniken. In 23 Fällen kam dabei auch die Rettungswinde zum Einsatz.


Proben für den Ernstfall


Unterstützt wird die Notfallrettung aus der Luft durch den Intensivtransporthubschrauber "Christoph Nürnberg", der für Intensivtransporte in Nürnberg und Notfallorte in der Umgebung unterwegs ist. Er kam im vergangenen Jahr 715 Mal zum Einsatz.

In Bayern werden 15 Rettungshubschrauber betrieben. "Grundsätzlich liegt die Organisation der Luftrettung in Bayern in der Zuständigkeit der jeweiligen Zweckverbände und dem Träger der Luftrettung", wie Maren Wittmann von der DRF Stiftung Luftrettung in Filderstadt erklärt.

"Die Verträge werden grundsätzlich auf zehn Jahre befristet, danach erfolgt eine Neuausschreibung. Dies betrifft sowohl den Intensivtransporthubschrauber 'Christoph Nürnberg (ITH)' als auch den Rettungstransporthubschrauber 'Christoph 27 (RTH)'“, so Jens Oehler, Geschäftsführer des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nürnberg (ZRFN).

Zwei Hubschrauber im Paket

Nun hat der ZRF Nürnberg unlängst den Zuschlag für den Betrieb des Rettungshubschraubers "Christoph 27" erneut an die DRF Luftrettung vergeben. Allerdings war im Rahmen der aktuellen Vergabe nur ein Vertrag für den RTH bis März 2025 neu ausgeschrieben worden. Oehler begründet dies damit, dass man die Laufzeiten der Verträge der beiden Hubschrauber synchronisieren wolle. Dann könnten beide Hubschrauber "als Leistungspaket" neu ausgeschrieben werden.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder einmal Überlegungen gegeben, "Christoph 27" aus Nürnberg abzuziehen, um anderweitige Versorgungslücken zu schließen. Doch dies hätte wiederum für ein Loch in Nürnberg und Umgebung zur Folge gehabt. Doch dieses Thema ist vom Tisch. "Aus meiner Sicht ist dieses Thema seit 2013 abgeschlossen, da neben dem RTH in Augsburg noch ein weiterer zusätzlicher Rettungshubschrauberstandort im Bereich des Zweckverbands Ansbach zur Deckung etwaiger Versorgungslücken dort umgesetzt wurde", so Oehler.

Eine Verlegung machte damals, gerade im Hinblick auf die Anbindung an die Kliniken hinsichtlich der auf den Hubschraubern tätigen (Klinik-)Ärzte aus dem Raum Nürnberg, keinen Sinn.

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