Club-Risikospiel gegen Dresden: Polizei ist vorbereitet

20.12.2019, 05:23 Uhr
Der Christkindlesmarkt ist für die mittelfränkische Polizei ohnehin ein Kraftakt, kommen jetzt noch Dynamo-Fans dazu?

© Roland Fengler Der Christkindlesmarkt ist für die mittelfränkische Polizei ohnehin ein Kraftakt, kommen jetzt noch Dynamo-Fans dazu?

Wenn Tabellenschlusslicht Dynamo Dresden heute gegen den Drittletzten der Zweiten Liga, den 1. FCN, spielt, kann das – trotz aller sportlicher Schwächen auf beiden Seiten – eine spannende Partie werden. "Wir haben uns intensiv auf das Spiel vorbereitet", sagt jedenfalls Wolfgang Prehl mit Blick auf das Kellerduell und ergänzt selbstbewusst: "Und wir sind sehr gut aufgestellt!"


"Dynamo-Invasion" zum Christkindlesmarkt? Polizei wappnet sich


Bleibt nur zu hoffen, dass das auch für die Nürnberger Kicker gilt, denn die Worte von Polizeipressesprecher Prehl sind nicht auf die Heimmanschaft in Rot und Schwarz, sondern auf die Männer und Frauen in Blau, die Einsatzkräfte der Polizei, gemünzt. Für die sind Begegnungen zwischen FCN und Dynamo Dresden stets "Risikospiele", sagt Prehl. Das ist immer der Fall, wenn Teams aufeinandertreffen, "zwischen deren Fans eine Feindschaft besteht".

In solchen Fällen fährt die Polizei im Vergleich zu "normalen" Partien nicht nur deutlich mehr Personal auf. "Wir setzten auch wieder auf strikte Fan-Trennung", sagt Prehl. Das heißt: Die Fans in Rot oder Schwarz sollen möglichst nicht auf ihre gelb-schwarzen Kontrahenten aus Dresden treffen. Wo Letztere sich üblicherweise sammeln, wenn sie anreisen, ist den Sicherheitskräften jedenfalls bekannt. "Das behalten wir im Auge", sagt der Pressesprecher.

2017 waren noch 10.000 Fans angereist

Wo die Dresdner anschließend im Stadion sitzen, ist übrigens ebenfalls kein Geheimnis: In der "Gästekurve", der sonst im Zweitliga-Betrieb geschlossenen Südkurve, sind für sie neben dem Gästeblock 25a bis c auch die Blöcke 29 und 27 reserviert. Alle anderen Blöcke der Südkurve – mit Ausnahme von 21, 22 und 23, bleiben leer, heißt es seitens des FCN. Insgesamt rechnet der Club, der im letzten Spiel dieses Jahres auf 29 000 Zuschauer hofft, mit 3000 Gästen. Ein Drittel dessen, was bei der letzten Begegnung in Nürnberg gezählt wurde.

2017 waren noch 10.000 Dynamo-Anhänger angereist. Darunter auch eine Handvoll Chaoten, die trotz aller Sicherheitmaßnahmen Ärger machten: So wurden vier Polizisten leicht verletzt, zehn Fans wurden unter anderem wegen Raub, gefährlicher Körperverletzung, sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz vorübergehend festgenommen – darunter auch ein Fan, der sich beim Hantieren mit einem Böller die Hand zerfetzte und drei Finger verlor.

Hoffnung, dass es heuer eventuell besinnlicher zugehen könnte, macht indes ein Gerücht, das von offizieller Seite unbestätigt blieb: Angeblich planen die Dresdner Fans vor dem Spiel nämlich einen Abstecher zum Christkindlesmarkt.

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