Corona in Nürnberg: Vor allem über 80-Jährige stecken sich an

22.1.2021, 17:15 Uhr
Da etwas mehr als 34.000 Menschen ab 80 in Nürnberg leben, entspricht das einer altersspezifischen Inzidenz von etwa 850.

© dpa/ Christophe Gateau Da etwas mehr als 34.000 Menschen ab 80 in Nürnberg leben, entspricht das einer altersspezifischen Inzidenz von etwa 850.

Trotz des verlängerten Lockdowns und der Schließung von Schulen, Kindertageseinrichtungen, Einzelhandel und Dienstleistungsbetrieben ist die Zahl der Neuinfektionen weiter hoch. Das zeigt die neueste Analyse des Amts für Stadtforschung und Statistik in Nürnberg. Einmal im Monat ermittelt es die Entwicklungen des Corona- Infektionsgeschehens seit Juli.

Sorge um Menschen ab 80

Ein Indikator für die weiterhin hohe Infektionszahl ist die Inzidenz nach Kalenderwochen. In Kalenderwoche 53 wurden in Nürnberg 300 Personen je 100.000 Einwohner positiv auf Covid-19 getestet. Besorgniserregend ist dabei, dass sich gerade in den vergangenen Wochen Menschen ab 80 Jahren überproportional häufig ansteckten.

Zum Jahreswechsel wurden knapp 300 Menschen ab 80 Jahren positiv getestet. Da etwas mehr als 34.000 Menschen ab 80 in Nürnberg leben, entspricht das einer altersspezifischen Inzidenz von etwa 850. Ein Grund dafür sind die Corona-Ausbrüche in Nürnberger Seniorenheimen.

Arbeitsmarkt leider weiter

Immerhin scheinen die Maßnahmen nun Wirkung zu zeigen. Das Robert Koch-Institut hat am Freitag, 22. Januar, für Nürnberg einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von nur noch 178,1. Damit liegt der Wert am zweiten Tag in Folge unter 200.

Heftige Auswirkungen hat die Pandemie auf den Arbeitsmarkt. Dort hat sich die Lage deutlich verschlechtert. In Nürnberg gab es insgesamt 29 Prozent mehr Arbeitslose als im Dezember 2019. Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld nach Sozialgesetzbuch 3 ist innerhalb des Jahres 2020 um 45 Prozent gestiegen, die Zahl der Arbeitslosen mit Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch 2 um 18 Prozent.

Das bedeutet, dass der Großteil der neuen Arbeitslosen in den vergangenen zwei Jahren in einem regulären Arbeitsverhältnis stand. Der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe dagegen entspricht etwa dem des Vorjahresmonats.

Kein Christkindlesmarkt, keine Touristen

Seit Ende Oktober dürfen keine Touristen mehr in Hotels oder Pensionen übernachten. Dementsprechend hoch ist der Einbruch. Gerade im November, in dem oft die ersten Massen zum Start des Christkindlesmarkts nach Nürnberg strömen. 2020 sind die Belegungszahlen dagegen um 84 Prozent eingebrochen.

Die Mobilitätszahlen wiederum zeigen, dass die Nürnberger im Dezember viel weniger als üblich unterwegs gewesen sind. Die U-Bahn- Fahrgastzahlen lagen im Dezember bis zu 75 Prozent niedriger als im Dezember 2019. Allerdings: In der letzten Kalenderwoche des Jahres waren die Zahlen dagegen etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.

Das gesamte Corona-Datenblatt finden Sie hier.

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