Corona-Mutation: Möglicherweise mehrere Fälle in Nürnberg

28.1.2021, 19:52 Uhr
Mutierte Coronaviren wurden nun auch in Nürnberg nachgewiesen.

© Max Kovalenko via www.imago-images.de Mutierte Coronaviren wurden nun auch in Nürnberg nachgewiesen.

Welche Variante genau Mittelfranken erreicht hat, werde derzeit getestet. Der erste bestätigte Fall dieser Virusmutation N591Y wurde bei einer Bewohnerin einer Blindeneinrichtung nachgewiesen, die positiv auf Corona getestet wurde. Der PCR-Test in Labor stellte die Virusmutation fest. Eine genauere Untersuchung der Mutation kann bis zu 14 Tage dauern

Der Patientin geht es derzeit gut. Sie wurde zunächst auf die Isolationsstation des Pflegezentrums Sebastianspital verlegt. Ihre Corona-Infektion fiel durch einen Schnelltest auf, der auch bei vier weitern Personen positiv war. Allerdings wurde nur ihr Ergebnis stichprobenmäßig auf mögliche Mutationen getestet. Die Proben der vier weiteren Erkrankten werden nun ebenfalls untersucht.

Einrichtung in Quarantäne

Eine intensive Kontaktnachverfolgung läuft derzeit. Die Blindeneinrichtung wurde durch Fachleute des Gesundheitsamts beraten und steht unter Quarantäne. Laut Gesundheitsreferentin Britta Walthelm sollen nicht nur die direkten Kontaktpersonen, sondern auch deren Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt werden. In der Einrichtung finden derzeit Reihentestung statt. Bei den Proben wird eine sogenannte Sequenzierung auf Virusmutationen durchgeführt.

Ein zweiter Fall einer Virusmutation konnte bei einer Person mit Wohnort Fürth und Arbeitsort Nürnberg nachgewiesen werden. Die Arbeitskollegen werden derzeit getestet, zwei negative Ergebnisse sind schon bekannt. Ebenso sind zwei von drei in Nürnberg lebende Kontaktpersonen negativ, bei der dritten steht das Ergebnis noch aus.

„Die positive Entwicklung der Infektionszahlen in den letzten Wochen ist jetzt gefährdet", so Walthelm. Sie und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König appellieren an die Bevölkerung, die Hygienevorschriften penibel einzuhalten und Kontakte, wo es geht, zu vermeiden. "Wir sind jetzt aber nicht geschockt. Uns war klar, dass das auf uns zukommen wird“, so Walthelm.

Auch in anderen Städten der Region sind bereits mutierte Varianten des Coronavirus nachgewiesen worden. So wurde jüngst die Mutation aus Dänemark in Ansbach nachgewiesen. In Bamberg und Bayreuth haben sich mehrere Personen mit der britischen Mutation infiziert. Darüber hinaus gibt es am Klinikum Fürth einen ersten Verdachtsfall.

Schnelltestzentrum in Nürnberg

Um noch mehr Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich testen zu lassen, wird die Stadt Nürnberg zusammen mit den Hilfsorganisationen ein Schnelltestzentrum einrichten. Geplant ist der Betrieb zunächst für vier Wochen, von Mittwoch, 3. Februar, bis Sonntag, 28. Februar 2021. Bürgerinnen und Bürger der Stadt Nürnberg können sich hier an drei Tagen in der Woche von 10 bis 18 Uhr freiwillig und unentgeltlich testen lassen. Eine Terminvergabe ist nicht notwendig. Weitere Details werden Anfang der kommenden Woche bekanntgegeben.

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