Corona-Tests am Nürnberger Hauptbahnhof ab Freitag möglich

30.7.2020, 19:03 Uhr
Am Südausgang des Nürnberger Hauptbahnhofs wurde am Donnerstagmorgen die Corona-Teststation für Reiserückkehrer aufgebaut. 

© Claudia Urbasek Am Südausgang des Nürnberger Hauptbahnhofs wurde am Donnerstagmorgen die Corona-Teststation für Reiserückkehrer aufgebaut. 

Die ersten Container für die neue Corona-Teststation am Nürnberger Hauptbahnhof wurden schon am Donnerstagmorgen in aller Frühe angeliefert. Am Südausgang sollten sich ab dem Nachmittag Reiserückkehrer testen lassen können. Daraus wurde dann aber doch erst einmal nichts, zu viele Fragen waren noch zu klären. Nur eine Handvoll Personen wurde getestet – quasi als Generalprobe. Ab Freitag, 8 Uhr, sollen offiziell erste Abstriche genommen werden.

Testen lassen darf sich jeder Reiserückkehrer, der einen Wohnsitz in Bayern hat und sich innerhalb der letzten 14 Tage im Ausland aufgehalten hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein EU- oder Drittstaat ist und auch nicht, ob er als Risikogebiet eingestuft ist, teilte das Bayerische Gesundheitsministerium mit. Die Dauer des Auslandsaufenthalts ist ebenfalls unbedeutend.

"Was wir ganz klar sagen müssen, ist, dass es keine Teststation für die breite Bevölkerung ist. Sie ist nur für Reiserückkehrer gedacht", erklärt Brigitte Lischka, Geschäftsführerin des Bayerischen Roten Kreuzes, das die Station im Auftrag des Bayerischen Gesundheitsministeriums betreiben wird.

Wer sich testen lassen möchte, muss Reisedokumente vorlegen oder anders glaubhaft machen, dass er im Ausland war. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.


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Die Testung soll nicht länger als zehn Minuten in Anspruch nehmen, so Lischka. Der Reiserückkehrer kommt, füllt ein Formular aus und der Abstrich wird genommen. "Diese sollen zunächst mit den Daten der Getesteten an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geschickt werden.

Derzeit läuft eine Ausschreibung für einen Anbieter für Laborleistungen", erklärt ein Ministeriumssprecher. Das Ergebnis kommt dann innerhalb weniger Tage. Sollte es einen positiven Befund geben, erfolgt eine Benachrichtigung der Person sowie des zuständigen Gesundheitsamtes und die Anordnung zur Quarantäne.

Wie kommt der Reisende an sein Corona-Testergebnis?

"Wir möchten aber darauf hinweisen, das Menschen mit Krankheitssymptomen auf keinen Fall zur Teststation kommen sollen. Hier werden nur Menschen getestet, die keine Symptome aufweisen", betont Brigitte Lischka. Wer sich krank fühlt, sollte sich auf dem kürzesten Weg nach Hause begeben und telefonisch seinen Hausarzt kontaktieren. Reisende aus Risikogebieten müssen sich grundsätzlich beim Gesundheitsamt melden und sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben, bis ein negativer Corona-Test vorliegt.


Man könne überhaupt nicht abschätzen, wie viele Leute zum Testen kämen, weil man keine Vergleichserfahrung habe, so Lischka. Am Flughafen, wo es seit dem Wochenende eine weitere Teststation gibt, sei das besser zu prognostizieren, weil man wisse, wie viele Menschen in einem ankommenden Flieger säßen. Am Bahnhof ist das anders. Und weil die Verantwortlichen von einer hohen Testnachfrage ausgehen, ist die Station zunächst während des Zugbetriebs sowie an Sonn- und Feiertagen geöffnet und mit voller Stärke, rund zehn Mitarbeitern, besetzt.


Entnommen werden die Abstriche von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des BRK und der Johanniter. "Darunter sind Mitarbeiter vom Rettungsdienst, Pflegepersonal und Krankenschwestern", so Lischka. Bis zum 7. August wird das BRK die Station betreuen, für die Zeit danach wird neu ausgeschrieben.

Der Test ist für die Reiserückkehrer kostenfrei. Die Kosten übernimmt der Freistaat Bayern, soweit sie nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden, teilt das Ministerium mit.

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