CSU fordert mehr Gratis-Parkplätze für Altstadt-Bewohner

18.8.2018, 13:16 Uhr
CSU fordert mehr Gratis-Parkplätze für Altstadt-Bewohner

© Eduard Weigert

Hintergrund des CSU-Vorstoßes sind die Pläne der Stadt, Obstmarkt, Egidienplatz, Weinmarkt und Nägeleinsplatz aufzuhübschen. Pläne, denen Parkplätze zum Opfer fallen werden. Das dürfe aber nicht zulasten der Bewohner gehen, findet die CSU. Auch in Ziegelstein gibt es Ärger um die Parkplätze.

"Es kann doch nicht sein, dass wir den Menschen die Möglichkeit nehmen, in der Altstadt zu wohnen", spitzt CSU-Fraktionschef Marcus König seine Bedenken zu. Man könne sich nicht einfach hinstellen und sagen, liebe Anwohner, da habt ihr eben Pech gehabt. König spielt damit auf Bürgermeister Christian Vogels (SPD) Äußerungen in Richtung der Anwohner des Nägeleinsplatzes an, die um ihre Stellflächen bangen. Vogel ließ diese unlängst wissen, dass man keinen Anspruch auf einen persönlichen Parkplatz in der Stadt habe.

Der CSU-Fraktion, Bündnispartner der SPD im Rathaus, gehen solche Aussagen zu weit. Es sei zwar auch nicht ihr Bestreben, jedem Anwohner einen Parkplatz vor der Haustüre zu ermöglichen, stellt König klar. Aber es solle doch immerhin die Möglichkeit geben, wenigstens in der Nähe fündig zu werden. Wie das gehen soll? Die CSU will die von der Stadt bewirtschafteten, kostenpflichtigen Parkplätze in der Altstadt für Anwohner öffnen, die einen Bewohner-Parkausweis haben.

Parkplakette im Gespräch

Der Rathaus-Fraktion schwebt dafür die Ausgabe einer Parkplakette vor. Verkehrspolitiker Andreas Krieglstein verspricht sich davon weniger Parksuchverkehr. Das würde die Situation in der Altstadt deutlich entspannen, fährt Krieglstein fort. Auf Nachfrage beteuert die CSU, dass nicht an eine Erhöhung der Gebühren für Bewohner-Parkausweise gedacht sei, um das Gratis-Parken auf den kostenpflichtigen Flächen aufzufangen.

CSU-Fraktionsvize Krieglstein fordert außerdem ein integriertes Gesamtkonzept für das Parken in der Altstadt, das neben den Belangen der Bewohner auch die der Wirtschaft, insbesondere des Handels, Handwerks und Tourismus, berücksichtigt. Seine Partei hält es für falsch, "in Form von Salamitaktik eine Straße nach der anderen umzuplanen", wie das bisher der Fall sei.

Auch CSU bringt sich ein

Die CSU greift in diesem Zusammenhang auch ihre Idee wieder auf, Parkhäuser nachts für Anwohner zu öffnen und die Plätze günstig zur Verfügung zu stellen. König wünscht sich in diesem Punkt mehr Engagement vonseiten der Stadtverwaltung. "Das muss von der Verwaltung offensiver angegangen werden." All diese Forderungen hat die Fraktion in einem Antrag gebündelt Aktuell gebe es in der Altstadt 800 freie Parkplätze, 800 kostenpflichtige sowie 1850 Bewohner-Parkplätze.

Die SPD fordert derweil, den Lieferverkehr in der Fußgängerzone zu reduzieren. "Zur Attraktivität der Nürnberger Fußgängerzone gehört neben der Erlebnis- und Angebotsvielfalt vor allem auch die Aufenthaltsqualität und damit verbunden eine möglichst weitgehende Reduzierung von Schadstoffemissionen und (Verkehrs-)Lärm", meinen die Stadträtinnen Christine Kayser und Gabriele Penzkofer-Röhrl. Dass auch am späten Vormittag und nachmittags mit Dieselfahrzeugen Pakete ausgeliefert werden, stinkt den Sozialdemokraten. "Dies läuft dem Ziel der Emissionsreduzierung von Luftschadstoffen zuwider, gefährdet Fußgänger und verringert die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone", sagt Kayser.

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