Cüppers und Kupfer ausgezeichnet

27.1.2016, 09:20 Uhr
Cüppers und Kupfer ausgezeichnet

© Foto: Roland Fengler

Der Gluck-Saal der Oper ist in tiefrotes Licht getaucht als Oberbürgermeister Ulrich Maly klar stellt: „Der Franke neigt dazu, Dinge an ihrem materialistischen Wert zu messen: ,Was kriegt mer dafür?‘ Antwort: nix!“ Der Lacher beim Publikum – Theaterfamilie, Freunde und Fans – sitzt. Geehrt, betont Maly, werde eine erklommene Stufe künstlerischer Vollendung, ebenso die Fähigkeit, das Publikum zu faszinieren. „Es kommt nicht oft vor, dass wir diesen Titel verleihen; wenn doch, meinen wir es aber ernst!“ Bereits Mitte Dezember hatte der Stiftungsrat des Staatstheaters diese Entscheidung getroffen.

Als „nobel, elegant, heroisch zugleich, so verlässlich wie berührend in seinem Vortrag“, beschreibt Staatsintendant Peter Theiler in seiner Laudatio den in Grimma geborenen Jochen Kupfer. Seit der Spielzeit 2005 / 2006 gehört der mehrfach ausgezeichnete Sänger dem hiesigen Ensemble an.

Kupfer gastierte unter anderem an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, an der Bayerischen Staatsoper München, Konzertreisen führten ihn durch Europa, nach Japan und in die USA. Seine „Horizonterweiterung“ zeichne ihn ebenfalls aus, so Theiler, ging der Bariton mit Partien wie „Beckmesser“ (Meistersinger) oder „Mandryka“ (Arabella) in Nürnberg doch auch den Weg ins „Heldnerische“.

Der gebürtige Düsseldorfer Cüppers verließ den familiär vorgezeichneten Weg mit dem Abbruch des Jurastudiums und fand seine wahre Berufung darin, „zu spielen und Menschen zu verzaubern“, so Schauspieldirektor Klaus Kusenberg: Neben der Karriere als Darsteller wird Cüppers 1997 Weltmeister in der Sparte Comedy-Zauberei. Nach Stationen in Düsseldorf, Osnabrück und zahlreichen Gastengagements beeindruckt er seit 2000 auf Nürnberger Brettern „mit einer langen Reihe durchaus nicht nur komischer Rollen. Er verbindet brillantes Handwerk mit Tiefgang“, lobt Kusenberg.

„Man fühlt sich sehr geehrt – plötzlich aber auch alt“, sagt Cüppers später lächelnd mit Blick auf die Urkunde. „Meine Einstellung wird sich nicht ändern: Jede Rolle bleibt eine Herausforderung.“ Kupfer, der zudem seinen achten Hochzeitstag feierte, sieht das ebenso: „Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung, aber auch ein Ansporn, sich künstlerisch weiterzuentwickeln.“

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