Daniela Schadt besuchte Nürnberg erstmalig als First Lady

15.1.2013, 18:34 Uhr
Daniela Schadt besuchte Nürnberg erstmalig als First Lady

© dpa

Da vermochte auch das strenge Protokoll nichts zu ändern: Beim Anblick der Reporterschar hinter der Absperrung fiel Deutschlands First Lady für ein paar Minuten in ihre alte Rolle als Nürnberger Journalistin zurück. Mit ausgestreckten Händen ging sie auf alte Kollegen zu, schüttelte Hände und ließ sich bereitwillig in einen Plausch verwickeln. Eigentlich hatte das Protokoll beim Eintreffen des Präsidenten-Paares in der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstagvormittag lediglich einen Fototermin mit ihr und Bundespräsident Gauck vorgesehen. Von einem lockeren Plausch mit Journalisten war da nicht die Rede.

Unkonventionell wie sie ihre früheren Nürnberger Kollegen kennen plauderte Schadt über die tolle Schneelage im Garmisch-Partenkirchen, wo sie gerade die Winter-Paralympics besucht hatte. «Und wenn man da so sitzt und auf die Berge hochschaut mit einem wunderschönen Hang mit Schnee drauf, dann reißt es Dich regelrecht», schwärmte die frühere passionierte Skifahrerin. «Aber wenn die Alternative ist, nach Nürnberg zu fahren, dann ist Nürnberg natürlich eindeutig das Wichtigere», meinte sie augenzwinkernd zu ihren Ex-Kollegen. Schadt hatte viele Jahre die Politik-Redaktion der «Nürnberger Zeitung» geleitet.

Das erste Mal in der Rolle als First Lady nach Nürnberg zu kommen, das sei für sie schon ein «eigenartiges Gefühl», gestand sie am Rande des offiziellen Besuchsprogramms. «Ich habe mich so auf Nürnberg gefreut und bin total traurig, dass ich nicht mehr Zeit für Nürnberg habe.» Denn ein bisschen Heimweh habe sie nach Nürnberg schon, wo die gebürtige Hessin den größten Teil ihrer beruflichen Laufbahn absolviert hatte. Gauck selbst hatte sie vor mehr als zehn Jahren bei einer politischen Diskussionsveranstaltung zunächst kennen und bald auch lieben gelernt. «Es gibt soviel, was ich in Nürnberg gerne machen würde - zum Beispiel das super Brot bei meinem kleinen Bäcker kaufen.»

In einem Punkt bot allerdings auch der früheren Nürnberger Journalistin der Besuch in der Frankenmetropole neue Einblicke: Der Besuch bei der Bundesagentur. Die hatte sie als Politik-Redakteurin mit vorwiegend innerredaktionellen Aufgaben nie zuvor von innen gesehen, wie sie Bundesagentur-Chef Frank-Jürgen Weise bei einem kurzen Plausch im BA-Foyer offenbarte. «Mit so anspruchsvollen Aufgaben bin ich nie betraut worden», meinte sie scherzhaft.

Wie sehr sich die First Lady noch mit ihren früheren Kollegen verbunden fühlt, zeigte am Dienstag auch ihr spontaner Besuch bei der «Nürnberger Zeitung». Dort nahm sie sich zwischen dem offiziellen Besuchsprogramm bei der Bundesagentur und dem benachbarten Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kurz Zeit, um an der Redaktionskonferenz teilzunehmen. Das Blatt vermerkte das dann auch stolz auf seiner Facebook-Seite. Dort war neben einem Bild mit der lässig zurückgelehnten Daniela Schadt zu lesen: «Daniela Schadt, unsere ehemalige Kollegin und jetzige First Lady der Bundesrepublik, hat heute bei uns in der Mittagskonferenz vorbeigeschaut. Hat uns sehr gefreut. Danke für den Besuch.»

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