Darum kreisen oft Polizeihubschrauber über Nürnberg

13.8.2016, 06:00 Uhr
Darum kreisen oft Polizeihubschrauber über Nürnberg

© News5 / Baer

Diesmal ist die nächtliche Fahndung aus der Luft erfolglos geblieben. Ein maskierter Täter hatte kurz vor 23.30 Uhr die Angestellte einer Spielhalle in der Maxfeldstraße mit einer Schusswaffe bedroht und Bargeld gefordert. Mit mehreren Hundert Euro in der Tasche flüchtete der Mann zu Fuß in Richtung Pirckheimerstraße. Die Angestellte und eine Kundin blieben unverletzt.

Bei der Fahndung waren nicht nur zahlreiche Polizisten am Boden im Einsatz. Auch ein Hubschrauber der Bereitschaftspolizei knatterte über Maxfeld hinweg. Die Nebenwirkung: Die Bewohner dort waren alarmiert — und fanden keinen Schlaf.

"Nur zur Sicherheit der Bürger" steige der Hubschrauber auf, betont Günter Pelzel, Sprecher der Bamberger Bereitschaftspolizei, die für die sieben Maschinen der Hubschrauberstaffel zuständig ist. Wenn es sich anbiete und für sinnvoll gehalten werde, ordern die jeweiligen Einsatzleiter der Polizei Unterstützung von oben.

Fahndung nach Sprayern

Schon 52-mal sind heuer Hubschrauber von München oder Roth aus losgeflogen. Im Juli etwa schwebte eine Maschine über St. Johannis, wo in einen Kindergarten eingebrochen worden war. Zabo und die Südstadt wurden aus dem Schlaf gerissen, weil man nach Graffitisprayern fahndete. Im Mai war eine vermisste Frau der Auslöser, im Februar ein angeblicher sexueller Übergriff.

Ausgerüstet mit Nachtsichtgerät, Wärmebildkamera und Scheinwerfern sehen die Piloten mehr als die Kolleg(inn)en am Boden. Wegen Kleinigkeiten werde der Flieger nicht eingesetzt, sagt Sprecher Pelzel in Bamberg. Doch wenn Leib und Leben gefährdet seien — und das Wetter nicht zu stürmisch ist — sei der Helikopter eine Option. Dabei darf die Polizei grundsätzlich tiefer fliegen, als es die sonst geltende Richtflughöhe vorschreibt.

Auch andere fliegen

Dass die Sicherheitskräfte nicht die Einzigen sind, die das zugegebenermaßen laute Fluggerät nutzen, darauf weist der BePo-Vertreter ausdrücklich hin. Rettungsflieger, die Bundespolizei oder die Bundeswehr seien neben einigen anderen Organisationen ebenfalls damit unterwegs.

Wenn Not am Mann ist, fliegt die Polizei schon mal Organe zur Transplantation oder schafft Schwerverletzte nach Unfällen in die Klinik. Bei dem furchtbaren Zugunglück in Bad Aibling sei das der Fall gewesen.

Im jüngsten Fall mit Hubschrauber-Einsatz in Maxfeld bittet die Polizei um Zeugenhinweise. Die Beschreibung des Täters: Etwa 30 Jahre alt, 170 cm groß und schlank, bekleidet mit schwarzer Jacke, schwarzer Hose und Schirmmütze. Der Unbekannte war mit einer Strumpfmaske maskiert. Er führte eine Einkaufstüte von Norma mit sich. Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst unter (09 11) 21 12-33 33.

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