Darum müssen Nürnbergs Bar-Betreiber für viel Geld nachrüsten

14.4.2016, 06:00 Uhr
Darum müssen Nürnbergs Bar-Betreiber für viel Geld nachrüsten

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14 vermeintlich heimliche Clubs mussten 2014 auf den Prüfstand. Die Frage: Steht Essen und Trinken im Vordergrund - oder das Tanzen? Fünf Lokale mussten nachbessern. Bis auf eines entschieden sich alle dazu, ihre Kneipe zu einer Vergnügungsstätte auszubauen, also eine Disko daraus zu machen.

Andreas Stempfle leitet seit zehn Jahren das "Unrat" in der Adlerstraße. Auch er hat Besuch vom Ordnungsamt bekommen. Das "Unrat" musste nachbessern, was für Stempfle eine große Investition bedeutete. Wie viel, will er nicht sagen. Nur: "Es war haarscharf davor, dass es nicht weiterging."


Für Katrin Kurr, Leiterin des Ordnungsamtes, geht es bei den Kontrollen vor allem um Sicherheit. Denn wenn viele Menschen in einem kleinen Club feiern und es brennt, kann im Extremfall Leben und Tod davon abhängen, ob es ausreichend Fluchtwege gibt. Außerdem betont sie, dass für die Betreiber die Änderung nicht aus heiterem Himmel kämen, man sei in ständigem Austausch.

Doch der Aufwand ist erheblich, Mathies Wandt hat das selbst erlebt. Er betreibt das "Gemein und Gefährlich" und die "Bombe", zwei Etablissements, die ebenfalls nachrüsten mussten. Aus seinen Bars Diskos zu machen, hat ihn pro Laden mindestens 130.000 Euro gekostet. Er betont: "Für mich sind das immer noch Bars mit Clubcharakter."

Rechtlich sind es bald Vergnügungsstätten. Er hat die Notausgänge erweitert und die Fluchtwegbeleuchtung ausgebaut. Hinzu kommt eine Stellplatzablöse: Über 10.000 Euro kostet die für jeden. Nun stehen noch kleinere Maßnahmen an, demnächst wird er endgültig eine Disko-Konzession haben. "Wir standen vor der Frage: Machen wir zu oder weiter?" Er und sein Team machten weiter, nicht zuletzt, weil die Läden gut besucht sind.

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