Fall 15 der Weihnachtsaktion

Depression und Lipödem: Krankheiten lasten doppelt auf der Seele

30.11.2021, 09:45 Uhr
Beim Lipödem ist das Unterhautfettgewebe an den Beinen deutlich vermehrt, vor allem Frauen sind betroffen (Symbolfoto).

© imago images/brennweiteffm, NN Beim Lipödem ist das Unterhautfettgewebe an den Beinen deutlich vermehrt, vor allem Frauen sind betroffen (Symbolfoto).

Sie hat es von Anfang an nicht leicht gehabt. Sonja K. (Name geändert) war gerade mal zwölf Jahre alt, als sie an einer Depression erkrankte. Wahrscheinlich habe ein traumatisches Erlebnis dabei eine Rolle gespielt, sagt die heute 26-Jährige. Nur: Gesehen hat ihre Probleme damals niemand. "Du musst dich zusammenreißen." Diesen Satz bekam sie von Lehrern und anderen Nahestehenden mehr als einmal zu hören.

Dass eine behandlungsbedürftige Krankheit hinter ihren Schwierigkeiten steckte, fiel erst Jahre später auf. K. hatte sich da schon durch die Schule gekämpft, sich gegen viele Widerstände sogar von der Mittelschule aufs Gymnasium hochgearbeitet und das Abitur geschafft. Doch danach fiel sie in ein tiefes Loch und bekam endlich Hilfe in Form einer Therapie. "Irgendwann war es so schlimm, dass man es nicht mehr leugnen konnte", sagt die junge Frau.

In der Klinik habe sie sich mit ihrer Situation auseinandersetzen können und sei im Anschluss an die Behandlung in eine eigene Wohnung gezogen. "Das war sehr befreiend für mich." Mit neuem Schwung ging sie sogar ein Studium an, bevor ihr eine weitere Krankheit erneut den Boden unter den Füßen wegzog. Und wieder hatte sie dabei mit Vorurteilen zu kämpfen. "Ich wurde immer dicker", sagt K.. "Dabei habe ich mich gesund ernährt und viel bewegt."

Wenig hilfreiche Ratschläge

Doch selbst die Ärzte fanden zunächst keine Ursache für ihre Beschwerden. "Sie müssen weniger essen und mehr Sport treiben", das waren zunächst die einzigen Ratschläge diverser Mediziner. "Dabei gab es in meinem Lebensstil nichts, was die Gewichtszunahme erklären konnte." Erst nachdem ihr eine Bekannte einen Spezialisten empfohlen hatte, bekam sie die richtige Diagnose: Sonja K. leidet unter einem Lipödem, dabei handelt es sich um eine deutliche Vermehrung des Unterhautfettgewebes.

Meistens sind die Beine betroffen, manchmal auch die Arme. Die Fettverteilungsstörung tritt bei Frauen häufig nach hormonellen Umstellungen wie Pubertät oder Schwangerschaft auf. Zusätzlich sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe an, die Haut wird druckempfindlicher, viele Patientinnen leiden unter Schmerzen. Anfangs kann eine Behandlung mit Kompressionsstrümpfen helfen, auch Sport und Bewegung sind wichtig. In einem fortgeschrittenen Stadium kann eine Operation für Entlastung sorgen, dabei wird an den betroffenen Stellen Fett abgesaugt. Die Krankenkasse zahlt den Eingriff jedoch nur in Ausnahmefällen.


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Bei Sonja K. muss der Eingriff in zwei Schritten erfolgen. Die Operation der Beinaußenseiten hat sie schon hinter sich, dafür hat sie ihre minimalen Ersparnisse geplündert und Zuschüsse von ihrer Familie erhalten, die das Geld für den Eingriff auch nur mit viel Mühe aufbringen konnte. Doch ein zweiter Eingriff steht noch aus, und Sonja K., die sich auch sonst gerade so - und ohne Unterstützung der öffentlichen Hand - über Wasser hält, weiß nicht, wie sie ihn bezahlen soll.

Hoffnung auf Stabilisierung

Auf Vorschlag ihrer Betreuerin will die Weihnachtsaktion helfen - auch, damit sie ihr Studium beenden kann und ihr Rückfälle in die Depression erspart bleiben. Denn neben allem anderen macht auch ihr der permanente Ausnahmezustand durch die Corona-Pandemie erheblich zu schaffen.

Wenn Sie Sonja K., die als Beispiel auch für andere Betroffene steht, gezielt helfen wollen, geben Sie bei Ihrer Überweisung an „Freude für alle“ bitte „Fall 15“ mit an:

Spk. Nbg.: DE63 7605 0101 0001 1011 11;

Spk. Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99;

Spk Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72;

Postbank Nbg.:DE83 7601 0085 0400 0948 54.

Zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen bei Zuwendungen bitte vollständige Adresse mit angeben. Alle Spendernamen werden veröffentlicht - es sei denn, die Überweisung ist mit dem Vermerk "anonym" versehen.

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