DER STANDPUNKT: Das kommunale Arsenal ist überschaubar

9.3.2020, 19:02 Uhr

Eine solidarische Stadtgesellschaft hatte Oberbürgermeister Ulrich Maly als Leitbild für die Arbeit von Stadtrat und Verwaltung und sein eigenes Wirken vorgegeben. Dass tatsächlich etwas erreicht wurde, ist einer Vielzahl von Initiativen und Ansätzen zu verdanken, von Stadtteilfesten über Quartiersbüros und pfiffigen Integrationsprojekten bis hin zu aufwendigen Bürgerbeteiligungen wie zum Frankenschnellweg oder zum Nahverkehr.

Und doch schwang immer auch etwas mit wie die Beschwörung einer Utopie. Denn gegen die insgesamt eher zunehmende (Auf-)Spaltung der Gesellschaft, wie sie beispielweise auf dem Wohnungsmarkt sichtbar wird, haben Städte und Gemeinden nicht die stärksten Waffen im Gepäck. Über ihre finanziellen Spielräume lässt sich ja noch trefflich streiten, aber für vieles, was in Nürnberg sinnvoll und notwendig wäre, reichen schon die begrenzten (und daher letztlich teuren) Flächen vorne und hinten nicht aus. Dass sich die Soziallobby mit ihren freilich sattsam bekannten Forderungen vor den Wahlen als soziales Gewissen in Erinnerung bringt, ist ihr gutes Recht – und bitter nötig.

wolfgang.heilig-achneck@pressenetz.de