Interesse sinkt

Deshalb stellt die Stadt Nürnberg nun auch das Corona-Datenblatt endgültig ein

Stefanie Taube

Lokalredaktion Nürnberg

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23.5.2022, 15:58 Uhr
Die Zahlen erholen sich: Nach und nach nutzen wieder mehr Menschen den ÖPNV.

© Stefan Hippel Die Zahlen erholen sich: Nach und nach nutzen wieder mehr Menschen den ÖPNV.

Das Corona-Datenblatt des Amts für Stadtforschung und Statistik hatte in den vergangenen Monaten das Ziel, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unterschiedliche Lebensbereiche in Zahlen darzustellen. "Das stark rückläufige Infektionsgeschehen und das damit verbundene nachlassende öffentliche Interesse rechtfertigen ein weiteres Betreiben dieses Mediums nicht mehr", teilt die Stadt nun aber mit.

Zudem hätten viele für die Erstellung des Datenblatts relevante Quellen ihre Berichterstattung mittlerweile stark eingeschränkt, was den Zugang zu den nötigen Informationen erschwere oder zum Teil sogar unmöglich macht. Die Berichterstattung über die Corona-Lage in Nürnberg wird im Internet unter https://www.nuernberg.de/internet/statistik/corona_daten.html - in eingeschränkter Form - aber fortgeführt.

Das neu erschienene und damit letzte Datenblatt „Mai“ stellt die aktuellen Entwicklungen des Corona-Infektionsgeschehens von September 2020 bis April 2022 dar. Es ist unter dem Link zu
finden.

Das Wichtigste zusammengefasst: Anfang April sank die Inzidenz massiv und sehr schnell. Im weiteren Verlauf des Monats setzte sich die sinkende Tendenz weiter fort. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen ist entsprechend auch rückläufig. Die meisten Neuninfektionen wurden am 1. April mit 1719 Fällen verzeichnet, die geringste Zahl gab es am 18. April mit 88 Neuinfektionen. Dieser Entwicklung folgt auch die Zahl der Klinikpatienten, die Sars-CoV-2 positiv getestet sind. Ihre Zahl sinkt von 234 am 1. April auf 151 am 17. April. "Neuere Daten lagen bis zum Abschluss der Arbeiten am Datenblatt nicht vor", so die Stadt.

Arbeitsmarkt erholt sich

Die Statistik zeigt außerdem: Der Arbeitsmarkt erholt sich aktuell zunehmend von den Folgen der unterschiedlichen Lockdowns und Einschränkungen. Der Bestand an arbeitslosen Personen im SGB III, also jenen, die bereits für längere Zeit in Beschäftigung standen und im Regelfall nicht länger als zwölf Monate arbeitslos sind, ist im Verlauf der Pandemie zunächst stark angestiegen, befindet sich aber bereits seit August 2021 nahezu auf dem Niveau der Vergleichsmonate des Jahres 2019, zumeist sogar leicht darunter.

Die Zahl der Zugänge der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen zieht im April stark an und liegt um 64 Prozent über dem Niveau von April 2019. Der überproportional hohe Wert lässt sich allerdings zum Teil auf einen verzerrenden Effekt zurückführen: Wie die Nürnberger Agentur kürzlich erläuterte. seien bundesweite Ausschreibungen eines großen Anbieters hier wie zugleich andernorts - und damit mehrfach - als "offene Stellen" erfasst worden.

Langzeitarbeitslose im SGB II sind in der Regel bereits länger als ein Jahr arbeitslos. Ihr Bestand ist seit Beginn der Pandemie ebenfalls sehr stark gestiegen und baut sich nur sehr langsam ab. Seit Beginn des Jahres 2022 zeige sich hier jedoch eine positive Tendenz: Ihre Zahl geht zwar langsam aber kontinuierlich zurück.

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen liegt mit minus 25 Prozent im April 2022 weiterhin unter dem Wert des Vergleichsmonats 2019. Für den Indikator „Insolvenzen“ liegen dem Statistikamt noch keine Zahlen für März und April 2022 vor. Ihre Zahl liegt im Februar 2022 etwa 110 Prozent über dem Wert des Vergleichsmonats. Die absolute Zahl der Insolvenzen hat sich zwischen Januar 2022 und Februar 2022 jedoch kaum verändert.

Deutlich unter dem Niveau von 2019

Die Zahl der Übernachtungen in Nürnberg liegt nach wie vor deutlich unter dem Niveau von 2019, Daten für April 2022 liegen jedoch ebenfalls noch nicht vor. Im März gab es etwa 43 Prozent weniger Übernachtungen in den Nürnberger Beherbergungsbetrieben als im März 2019.

Die U-Bahn-Fahrgastzahlen scheinen sich seit dem Jahresbeginn hingegen zu erholen. Zum Ende April 2022 sind noch etwa 11 Prozent weniger Menschen mit der U-Bahn unterwegs als im Vergleichsmonat 2019. Die Zahl der Fahrradfahrer steigt mit dem Frühling an und erreicht zum Ende des Monats den Wert des Vergleichszeitraums vor der Pandemie. Und auch der Flughafen Nürnberg nimmt seinen Betrieb wieder verstärkt auf. Im April 2022 lag das monatliche Passagieraufkommen nur noch um etwa 18 Prozent unter dem Wert von April 2019.

Weitere, laufend aktualisierte Auswertungen sind zu finden unter https://www.nuernberg.de/internet/statistik/corona_daten.html

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