Umstrittener Mietvertrag

Deutsches Museum in Nürnberg: Welche Rolle spielt Söder wirklich?

14.9.2021, 17:04 Uhr
Ministerpräsident Markus Söder ist ein Technik- und Zukunftsfan. Auch deshalb kämpft er um das Deutsche Museum.

© Matthias Balk, dpa Ministerpräsident Markus Söder ist ein Technik- und Zukunftsfan. Auch deshalb kämpft er um das Deutsche Museum.

Was wusste Markus Söder? Und wie aktiv war er tatsächlich hinter den Kulissen? Nicht mehr als üblich, sagt der Nürnberger. Doch ein Briefwechsel, den die FDP ausgegraben hat, lässt zumindest anderes vermuten.

Denn der Briefwechsel zwischen dem Amtschef des eigentlich zuständigen Wissenschaftsministeriums und dem des Finanzministeriums ist aufschlussreich.

Dass der eine den anderen um Informationen bitten muss, weil er sonst blank ist, legt nahe, dass die Fäden nicht in seinem Haus zusammengelaufen sind, sondern ein paar hundert Meter weiter im Finanzministerium. Das aber ist für solche Geschäfte originär gar nicht zuständig

Im Prinzip nicht verwerflich

Der Schluss liegt nahe, dass Söder in dieser für seine Heimatstadt Nürnberg wichtigen Prestige-Angelegenheit das Heft des Handels nicht aus der Hand geben wollte. Im Prinzip ist das nicht verwerflich. Er kennt Nürnberg, er kennt die Akteure vor Ort. Er wäre nicht der erste und sicher nicht der letzte Politiker, der sich für seine Heimatstadt einsetzt.

Kritisch ist der Vorgang dennoch. Der Verdacht ist bislang nicht ausgeräumt, dass der Freistaat einen Deal abgeschlossen hat, der massiv zu seinen Lasten gegangen ist. Die späteren Spenden des Immobilienunternehmers an die Nürnberger CSU werfen einen weiteren Schatten auf das Geschäft.

Dass Söder nun dazu schweigt und dem Wissenschaftsminister das Reden überlässt, trägt wenig zur Aufklärung bei.

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