Die Pegnitz ist ein Forellengewässer

23.10.2013, 08:14 Uhr
Die Pegnitz ist ein Forellengewässer

© Roland Fengler

Herr Neuner, der Eigentümer des Pegnitzabschnittes zwischen dem Wehr in Hammer und dem Wöhrder See ist die N-Ergie. Als Pächter des Fischrechts ist Ihr Verein aber für die Pflege des Fischbestandes verantwortlich. Welche Pflichten gehen damit einher?

Peter Neuner: Wir sind für Hege und Pflege des Gewässers zuständig. Zum einen sorgen wir für einen artgerechten Besatz, zum anderen säubern wir zum Beispiel Ende Oktober den Fluss von Unrat.

Was bedeutet „artgerechter Besatz“?

Neuner: Die Pegnitz ist bis zum Wöhrder See ein ausgewiesenes Forellengewässer, da können Sie keine Raubfische wie Hechte oder Aale einsetzen. Wir achten darauf, dass die Fische zu den Gewässerbedingungen passen und sich wohlfühlen. Zusätzlich kümmern wir uns um ein Artenschutzprogramm, bei dem versucht wird, den Äschenbestand, der drastisch zurückgegangen ist, wieder aufzubauen. Jedes Jahr setzt der Fischereiverein Nürnberg für rund 10000 Euro Fische in die Pegnitz ein.

Wer finanziert das?

Neuner: Etwa 8000 Euro zahlen unsere Mitglieder durch ihre Beiträge, der Rest stammt aus der Fischereiabgabe, die jeder Angler beim Erwerb seines Fischereischeins leistet und die vom Freistaat Bayern verwaltet wird. Der Eigentümer bezahlt dafür nichts.

Welchen Fischen soll die Aufstiegshilfe in Hammer nutzen?

Neuner: Betroffen sind alle Wanderfischarten, vor allem Forellen, Äschen und Nasen. Nutzen würde sie sicher auch Kleinfischen wie Schmerlen und Grundeln.

Wie denken Sie als Angler über Fischtreppen?

Neuner: Fischtreppen sind eine hervorragende Einrichtung – wenn sie funktionieren. Alle Fischereiverbände plädieren für mehr Durchgängigkeit der Flüsse. In mittelfränkischen Gewässern ist circa alle 950 Meter eine Querverbauung wie Kraftwerke, auch stillgelegte. Je mehr Durchlässigkeit, desto besser für die Fische.

Teilen Sie die Kritik an der Baumaßnahme der N-Ergie?

Neuner: Ich kenne die genauen Pläne nicht, man hat uns im Vorfeld nicht involviert. Was uns verwundert hat, denn normalerweise wird der Fischereiberechtigte in solche Planungen einbezogen. Das Hauptproblem bei solchen Bauten ist, dass es keine gesetzlichen Richtlinien für die Wassermenge im Durchlaufgerinne gibt. Ein Wasserkraftbetreiber will so wenig wie möglich an die Aufstiegshilfe abgeben. Was dann dafür übrig bleibt, reicht oft nicht, um für die Fische die nötige Lockströmung zu erzeugen. Ein Fisch folgt immer der stärksten Strömung und das ist dann meist die der Turbinen. Manchmal liegt es auch daran, dass die Treppe falsch positioniert ist und Fische sie nicht finden.

Die Pegnitz ist ein Forellengewässer

© Eduard Weigert

Gibt es überhaupt Fischtreppen, die funktionieren?

Neuner: Laut Thomas Vordermeier, Fachberater für Fischerei Mittelfranken, gibt es zwei. Er fordert eine Restwassermenge von zehn Prozent, was meistens nicht umgesetzt wird. Bei der bestimmt nicht billigen Fischtreppe an der Gerasmühle beispielsweise plätschert gerade mal ein Rinnsal, das reicht einfach nicht aus. Die Fischtreppe ist immer leer.

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