Drei Jahre Haft: Räuber stürmte Pizzeria

4.4.2017, 09:49 Uhr

Maskiert mit einer Strickmütze und bewaffnet mit einer silbernen Gas-Alarm-Pistole stürmte ein Mann am 1. August 2016 in ein italienisches Lokal in Laufamholz. Der vermummte Täter lud die Waffe durch, bedrohte den Kellner und forderte Geld. Der Mitarbeiter der Trattoria gab dem Räuber seine Kellnergeldbörse. In ihr befanden sich 250 Euro.

Nur wenige Stunden nach der Tat beobachtete eine Streife einen 24-Jährigen mit einer Pistole. Als der junge Mann merkte, dass die Polizei hinter ihm her ist, warf er die Waffe weg. Sie wurde erst am nächsten Tag gefunden.

Der Verdächtige leugnete zunächst, etwas mit dem Raubüberfall zu tun gehabt zu haben. Dass sein Handy ausgerechnet zur Tatzeit in einem Funkmasten in der Nähe der Trattoria eingewählt war, sei Zufall, behauptete der 24-Jährige. Er sei an dem Tag bei Freunden in Laufamholz zu Besuch gewesen. Die Staatsanwaltschaft glaubte ihm das nicht und erhob Anklage.

Ein erster Prozess im Januar platzte. Beim zweiten Anlauf vor der 2. Strafkammer des Landgerichts legte der junge Mann nun ein Geständnis ab: Er habe an jenem Sommertag bereits morgens angefangen, sich zu betrinken und einen Joint geraucht. Mittags sei er bei einem Kumpel gewesen, mit dem er weitere Drogen und Alkohol konsumiert habe. Um Geld für weitere Rauschmittel zu beschaffen, habe er die Pizzeria überfallen, ließ der arbeitslose Angeklagte seinen Verteidiger ausrichten.

Das späte Geständnis wirkte sich nun strafmildernd auf das Urteil aus. Das Landgericht verurteilte ihn wegen schwerer räuberischer Erpressung. Der junge Mann kam mit drei Jahren Gefängnis davon.