Dunkel wars, der Mond schien helle 5.5.2010, 00:00 Uhr 0 Nürnberg - »Dou is doch der Hund gfreggd«, sagt der Franke gerne, wenn es darum geht, einen besonders abgelegenen Landstrich zu beschreiben. Schön ist auch der Spruch »Dou mäins den Mond nu jedn Oomd mid anner Stanger hochschiem«. Womit wir beim nächtlichen Firmament wären und damit direkt zur österreichischen Gemeinde Großmugl weiterleiten können: Hier wird der Erdtrabant zwar nicht mit der Stange hochgeschoben, kann aber wie viele andere Himmelslichter besonders gut bewundert werden. Aus diesem Grund wollen die Großmugler nun ihren Himmel auf die Liste des Unesco-Weltkulturerbes setzen lassen und haben einen entsprechenden Antrag eingereicht. Zu verdanken ist das Ganze dem Umstand, dass in Großmugl absolut nichts los ist und das Örtchen außerdem durch Hügel von etwaiger »Lichtverschmutzung« vollständig abgeschirmt ist. Diese Tatsache, die die ortsansässigen Jugendlichen wahrscheinlich allabendlich ins 40 Kilometer entfernte Wien treibt, lockt auf der anderen Seite Sternenbeobachter zuhauf an. Über 5000 Sterne können bei klarem Wetter bewundert werden. Die Gemeinde will jetzt sogar Lichtberater einsetzen, damit ihr Himmel immer schön dunkel bleibt.Diese österreichische Initiative ist mit Sicherheit auch eine Steilvorlage für die Gemeinden außerhalb Nürnbergs. Dafür muss man nur die Lichter dimmen, sich mit dem Prädikat »Dunkelster Ort Frankens« schmücken und einen griffigen Slogan finden, z. B. »Statt Neonlicht und Straßenbeleuchtung bieten wir die große Himmelsshow!« Außerdem wäre der reißende Verkauf von Sternenkarten für lichtgeschädigte Großstadtbewohner garantiert. Schließlich wollen die auch mal wissen, was sich da für komische Lichter über ihren Köpfen herumtreiben. Clemens Helldörfer Keine Kommentare Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren. Jetzt einloggen 0/1000 Zeichen Kommentar absenden