Echt tierisch: Fitness für Hund und Frauchen

26.8.2016, 20:46 Uhr
Echt tierisch: Fitness für Hund und Frauchen

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Durch Zufall ist Yvonne Matuschek zum sogenannten Stand-up-Paddling (SUP) mit Hund gekommen. Die 43-Jährige hatte schon seit ihrer frühesten Kindheit immer eine Fellnase an ihrer Seite und früher mal hobbymäßig gesurft. Vor drei Jahren entdeckte sie dann bei den Nürnberger „Boardnerds“ das Stehpaddeln für sich. Sie haben einen eigenen Shop in der Stadt und bieten regelmäßig Kurse und Touren auf der Rednitz an.

„Ich war schnell mit dem Virus infiziert“, erzählt die Hundephysiotherapeutin. Ihr Mann war auch gleich mit von der Partie, doch das Problem war: „Was machen wir mit den Hunden?“ Das Paar hat eigentlich zwei Vierbeiner — die 14 Jahre alte Kira und ihre beste Freundin, die vierjährige Pippa, ein Patenhund.

Da Pippa eine richtige Wasserratte ist, probierte es die Nürnbergerin einfach mal aus. „Ich habe das Board als Wackelbrett — ein Therapiegerät aus der Hundephysio fürs Stabilitätstraining — genommen“, erzählt sie. „Pippa war anfangs etwas wackelig auf den Beinen, aber dann relativ schnell sicher“, fährt sie fort. Wichtig sei eine Hundeschwimmweste, damit der Vierbeiner nicht abrutscht (an der Weste befindet sich ein Griff, damit man schnell zupacken kann) oder für den Notfall.

Die 43-Jährige fing mit einem Trockentraining an und übte in kleinen Schritten mit Pippa. Die Hündin, die aus dem Nürnberger Tierheim stammt, ist relativ klein. „Je größer der Hund, desto schwieriger ist es für ihn auf dem Board“, weiß Matuschek.

Echt tierisch: Fitness für Hund und Frauchen

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Anfangs hat Pippa das Brett neugierig erkundet, „inzwischen liegt sie, wenn wir unterwegs sind, ganz lässig vorne drauf“. Das Board ist auch während der Pausen an Land ihr erklärter Lieblingsplatz. Irgendwann gesellte sich dann Hundeseniorin Kira dazu, sie wollte auch mitmachen. „Ganz von alleine stand sie plötzlich auf dem Brett, das am Ufer lag“, erzählt die Nürnbergerin stolz.

Mal geht Yvonne Matuschek allein mit Hund paddeln, mal mit beiden Vierbeinern samt Ehemann (je nach Gewicht wählen sie das passende Brett aus) oder in der Gruppe — oft am Happurger Stausee bei Hersbruck oder neuerdings auch am Wöhrder See. Im Sommer eigentlich alle paar Tage. „Es ist unglaublich beruhigend, nach Feierabend gemeinsam eine Runde auf dem See zu paddeln und die Natur zu genießen. Einfach toll, dabei kann man die Liebe zum SUP und zum Hund verbinden“, schwärmt sie. Die Hundephysiotherapeutin genießt es, gemeinsam mit ihren Vierbeinern ihre Freizeit verbringen zu können. Und nicht nur das: Stand-up-Paddling trainiert die Tiefenmuskulatur und Balance — bei Mensch und Tier.

„Viele Freunde und Bekannte wollen auch SUPen“, sagt sie. Natürlich mit Hund — und fragen sie oft nach einer Anleitung. Und so ist die Hundephysiotherapeutin auf die Idee gekommen, Kurse anzubieten. Im Vorfeld hat sie ein Trainingskonzept für kleine und große sowie junge und alte Vierbeiner entwickelt. Auch arbeitet sie mit einer Kollegin an einem Buch zum Thema. Grundsätzlich gilt: Bevor man seinen Hund zum SUP mitnimmt, sollte man sich selbst sicher auf dem Brett bewegen können.

Beim Trockentraining sollte man darauf achten, dass sich der Hund bequem auf dem Brett drehen kann. Auch müsse man im Vorfeld das Tier an das Paddel gewöhnen. Und: „Die Pfoten beschädigen nicht das aufblasbare Board“ — das sei eine der häufigsten Fragen.

Mehr Infos: www.sup-hund.de

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