Ein buntes Haus für Kunst- und Verschnaufpausen

16.8.2012, 19:37 Uhr
Ein buntes Haus für Kunst- und Verschnaufpausen

© Michael Matejka

„Farbe, Lebendigkeit, Freude“, dafür steht Frida Kahlo, findet Silvia Coric, die zusammen mit Clairi Tsourousi das Restaurant betreibt. Genau das wollten die beiden Frauen in ihrem neuen gastronomischen Projekt die Gäste spüren lassen.

Draußen finden die Gäste unter Kastanien- und Ahornbäumen Schatten. Bunte Tücher zieren die Baumstämme, Frida Kahlo blickt von einem riesigen Wandbild und der englische Spruch darauf wirkt wie ein Motto, dem die Lokalbesucher unbedingt folgen sollen: „Das Leben ist wunderschön.“ Auf türkisfarbenen Stühlen und an braunen Vierer-Tischen sowie in Korbsesseln können die Gäste Platz nehmen. Bierbänke sieht man hier nur an den äußeren Rändern, sie dienen als feste Unterlage für Blumentöpfe, Leuchter und sonstige kreative Einfälle der Betreiberinnen. Das hier ist kein Biergarten im klassischen Sinne. So soll es auch sein, sagt Coric: „Wir wollten keinen Biergarten, sondern eine Garten-Oase schaffen.“

Die Liebe zum kräftigen Farbenmix offenbart sich aber vor allem im Inneren des Lokals. Dieser ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Hinten findet man eine Lounge, die Coric und Tsourousi als Wohnzimmer bezeichnen. Tatsächlich, in einem der vielen violettfarbenen Sesseln sitzend, fühlt man sich wie in einem. Auch hier findet man Frida Kahlo auf dem Porträt an der Wand. Die künstlerische Atmosphäre vermitteln auch die vielen Pinsel auf einer Kommode und Farbdöschen am Fensterbrett. Doch vor allem die großen Bilder an den Wänden tragen dazu bei. Die Wände im „Frida Kahlo“ werden als Ausstellungsfläche für Künstler genutzt. Momentan sind dort die Bilder der Geschwister Janina und Jacob Brügel zu sehen. Auch Skulpturen werden im Restaurant ausgestellt. Ob als Gäste oder Ausstellende – Künstler sehen die Betreiberinnen hier sehr gerne. Auch Konzerte haben schon stattgefunden.

Ein buntes Haus für Kunst- und Verschnaufpausen

© Michael Matejka

Der zweite Teil ist ein Essbereich mit Tischen und Stühlen aus Massivholz. „Die Möbel sind tatsächlich in Mexiko hergestellt“, so Coric. Ihr Vorgänger hat die Möbel im Lokal zurückgelassen. „Es war unser Glücksfall, so etwas würden wir nicht mehr finden.“ Trotz der Möbel und der mexikanischen Herkunft der Lokal-Namensgeberin handelt es sich bei „Frida Kahlo“ nicht um ein mexikanisches Restaurant, betont Clairi Tsourousi: „Wir bieten kein mexikanisches Essen, sondern kreative Küche an.“

Ein buntes Haus für Kunst- und Verschnaufpausen

© Eduard Weigert

Auf der Speisekarte stehen Salate, warmes Naan – orientalisches Brot – gefüllt mit drei bis vier Köstlichkeiten, darunter orientalische Hackbällchen, frisch gebratenes Gemüse oder eine Creme aus Bio-Avocados. Auch auf jedem der Tapas-Teller wartet eine Auswahl aus kleineren, aber feinen Speisen. Wer Rindfleisch mag, dem sei „Casa Azul“ empfohlen: Zum Fleisch in einer Tomatensauce mit Zimtnote wird unter anderem Auberginenmus mit Walnüssen und würziger Hartkäse mit Feigenmus gereicht. „Bei uns ist alles hausgemacht“, betont Coric. Weine bietet das Haus ausschließlich in Bioqualität an.

Mit dem Restaurant haben sich die beiden Frauen, die früher das „Tibet“ betrieben haben, einen Traum erfüllt. „Als Gastronom will man neue Ideen verwirklichen“, sagt Coric. Tsourousi fügt hinzu: „Ich wollte mehr Licht, mehr Farbe haben. Das habe ich hier.“ Seit einem Dreivierteljahr gibt es bereits „Frida Kahlo“. „Die Resonanz ist groß und sehr positiv. Wir sind zufrieden“, so die Bilanz von Coric. „Natürlich mussten wir hier auch unsere Erfahrungen sammeln und dazulernen“, fügt sie selbstkritisch hinzu. Ein Gastronomiebetrieb solle aber sich ständig weiterentwickeln. Das gilt bei den beiden Betreiberinnen auch für die Gestaltung der Räume. Also nicht wundern, wenn da nach einiger Zeit das eine oder andere anders aussieht als hier beschrieben. „Hier können wir kreativ sein“, sagt Coric.

Mehr Informationen über das Frida Kahlo in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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