Elefanten in Nürnberg? Der Tiergarten-Chef wundert sich

17.2.2020, 05:19 Uhr

"Warum hat sich Professor Beck 2014 nicht an der Diskussion beteiligt?", wundert sich der Zoo-Chef. Hatte es im Oktober 2014 zum Thema doch eine Vorlage für den Kulturausschuss gegeben, in der die von Beck aufgeworfenen Fragen ausführlich beantwortet wurden. Auch die Entwicklungspläne des Tiergartens zum Thema sind deutlich dargelegt.


Wieder Elefanten in Nürnberg? Tierrechtler laufen Sturm


Grundsätze für den Zoo sind unter anderem: das Alleinstellungsmerkmal, innovative Neuplanungen (keine der Planungen darf sich auf bestehende Anlagen berufen), die Qualität der Tierhaltung, das Prinzip der Nachhaltigkeit, die ganzheitliche Planung (Tier- und Pflanzengesellschaften, didaktische Aussage, funktionale Perfektion, landschaftliche Harmonie) wie auch die Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Tieren und Besuchern.

Investition nicht zu rechtfertigen

"Die Entscheidung über eine Tierart", heißt es in dem Papier weiter, "wird nicht entlang rein zoologischer Interessen zu treffen sein, sondern immer auch entlang der Fragestellung, ob wir diese oder jene Tierart bei uns optimal halten können oder nicht." Eine überdachte, klimatisierte Fläche von rund 6500 Quadratmetern wäre nötig. Investitionsvolumen: 50 Millionen Euro. Der Eintritt für Erwachsene würde sich um bis zu acht Euro erhöhen, eine Familienkarte müsste 45-48 Euro kosten.

 

"Unter mir wird es keine Elefanten-Planung mehr geben; aus der Abwägung heraus, dass eine solche Investition derzeit nicht zu rechtfertigen ist", betont Dag Encke. "Wir haben sehr gute, stabile Besucherzahlen, es besteht keine Notwendigkeit, mit einer Rieseninvestition die Popularität zu steigern. Ich sehe auch nicht, wo Nürnberg innerhalb des Artenschutzes für Elefanten eine spezifisch relevante Rolle einnehmen könnte." Augenzwinkernd schiebt der Direktor nach: "Meinem Nachfolger muss auch noch ein Großprojekt bleiben."

5 Kommentare