Energiewende in der Region: BN fordert weniger Lobby

15.2.2018, 19:58 Uhr
Der Bund Naturschutz plädiert für regionale und dezentrale Konzepte beim Thema Energiewende.

© dpa Der Bund Naturschutz plädiert für regionale und dezentrale Konzepte beim Thema Energiewende.

Ein Vier-Punkte-Programm hat die Allianz ausgearbeitet. Zu dem Bündnis zählen neben dem BN die Stadtwerke Neuburg an der Donau, die N-Ergie Aktiengesellschaft in Nürnberg, die Stadtwerke Rosenheim, die SWW Wunsiedel GmbH, das Stadtwerk Haßfurt GmbH sowie die Überlandzentrale Lülsfeld eG. Gleich beim ersten Punkt stellt das Bündnis etwas in den Mittelpunkt, "was Deutschland stark gemacht hat – Föderalismus", sagte Marco Krasser, Geschäftsführer des Stadtwerks SWW Wunsiedel GmbH, bei der gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag.

Er und seine Mitstreiter plädieren für regionale und dezentrale Konzepte beim Thema Energiewende. Auch Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz beim BN, machte deutlich: "Die Energiewende muss vor Ort umgesetzt werden." Es seien Bürger und Kommunen, die heute schon Energieschutz betreiben.

Der Bund soll es bei der Gesetzgebung stärker berücksichtigen. "Die dezentrale Energiewende muss und findet bereits statt", sagte Josef Hasel. So sind bis zu 95 Prozent erneuerbarer Energieanlagen im Betrieb der Stadtwerke. Der Vorstandsvorsitzende der N-Ergie Aktiengesellschaft in Nürnberg fordert eine stärkere Verankerung dieser Tatsache im Gesetz. Die Vorteile der dezentralen Energiewende liegen für ihn auf der Hand: "Weniger Transportkosten, mehr Akzeptanz in der Bevölkerung."

Optimierung beim Umweltschutz 

Herbert Barthel kritisierte zudem, dass die Regierung in Deutschland, aber auch die EU beim Klimaschutz halbherzig vorgehen: So wird das Vorhaben, die Treibgase von 1990 bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, auf die längere Bank geschoben. Die Verantwortlichen wollen das Ziel erst 2030 erreicht wissen. Hier fordert die Allianz verbindliche Ziele für die einzelnen Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Landwirtschaft.

Der BN und die sechs Stadtwerke halten außerdem einen wirksamen Preis für Kohlendioxid-Emissionen für notwendig. 20 Euro pro Tonne für CO2 hält Hasel für angemessen, "um hocheffiziente Kraftwerke in den Markt zu bekommen". Im Moment sind die Preise noch zu niedrig, was den Betreibern von Kohlekraftwerken in die Hände spielt.

In ihrem letzten Punkt fordert die Allianz volkswirtschaftliche Optimierung beim Umweltschutz. "Bezahlbarkeit und Wirtschaftlichkeit sind wichtige Eckpfeiler. Grundlage muss aber immer eine volkswirtschaftliche Bewertung und Optimierung sein", steht es in dem Vier-Punkte-Programm des Bündnisses.

6 Kommentare