Erfolgsfaktor Frauenquote

18.3.2011, 07:00 Uhr
Erfolgsfaktor Frauenquote

© Kurt Fuchs

Um der Initiative einen passenden Rahmen zu geben, haben die Vorsitzenden jetzt einen Verein gegründet. Erfolgsfaktor Frau (efF): Das ist der Name des neuen Vereins, dessen größtes Ziel es ist, die „Nürnberger Resolution“ voranzubringen.

Der Verein biete nicht nur den rechtlichen Rahmen, sondern ermögliche es auch, Veranstaltungen zu organisieren. Außerdem werde es für Spender und Sponsoren leichter, erklärt die Zweite Vorsitzende Claudia Specht die Gründe für die Vereinsgründung. Martine Herpers, promovierte Informatikerin und Vorsitzende, setzt ein klares Ziel: „Genau wie in Norwegen möchten wir eine gesetzliche Frauenquote von 40 Prozent.“

Denn es hat alles nichts genützt: Weder Förder- noch Mentoringprogramme oder Netzwerke haben dazu geführt, dass die Anzahl der Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten steigt. „Die Quote scheint das einzig wirksame Mittel zu sein. Wir müssen die Unternehmen zu ihrem Glück zwingen“, sagt Herpers. Denn eine Studie von McKinsey zeigt: Konzerne mit einem hohen Frauenanteil erzielen höhere Renditen als der Branchendurchschnitt.

Die „Nürnberger Resolution“ kann erste Erfolge aufweisen. 2008 ins Leben gerufen, ist sie zwischenzeitlich bundesweit vertreten. Elf Regionen und Städte haben sich ihr angeschlossen, mehr als 1600 Personen haben unterschrieben, darunter auch Ulrich Maly und Franz Müntefering.

Den Vorwand vieler, besonders technisch ausgerichteter Unternehmen, dass sie keine qualifizierten Frauen für den Aufsichtsrat hätten, tut Herpers als Ausrede ab. „In jedem Unternehmen gibt es qualifizierte Frauen.“ Vielleicht nicht in den technischen Abteilungen, wohl aber im Qualitätsmanagement, im Marketing, der Personal- und Rechtsabteilung. Die gesellschaftliche Brille müsse abgenommen werden, auch die Frauen müssten sich mehr trauen: „Einfach machen!“

www.erfolgsfaktor-frau.de

www.nuernberger-resolution.de