Explosion in Nürnberg? Fehlalarm macht Retter "fassungslos"

11.2.2020, 12:00 Uhr

"Fassungslos" waren die Nürnberger Einsatzkräfte als sie am Montagabend - nach mehr als zwölf Stunden Dauereinsatz wegen des Sturms "Sabine" - zu einem vermeintlichen Großeinsatz in einem Wohnhaus im Nürnberger Norden gerufen wurden. Eine Person hatte den Notruf gewählt, weil es angeblich im Badezimmer zu einer Explosion gekommen war. Fenster seien zersprungen. Vor Ort konnten die Retter allerdings keinerlei Gefahrenlage feststellen.

"Es handelte sich um einen böswilligen Alarm", erklärt die Feuerwehr in ihrem Einsatzbericht. Insgesamt waren elf Fahrzeuge der Feuerwehr, mehrere Streifen der Polizei und sieben Wagen des Rettungsdienstes zu der mitgeteilten Adresse im Nürnberger Norden ausgerückt. Dort sind insgesamt 15 Menschen gemeldet. "Bei dem Anwesen handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt acht Wohnungen", erklärte ein Sprecher der Feuerwehr Nürnberg auf nordbayern.de-Nachfrage.

Tausende Anrufe in der Leitstelle

Der Alarm ging über den Notruf 112 bei der Integrierten Leitstelle ein. Dort bekamen es die Mitarbeiter wegen des Sturms am Montag mit 2350 zusätzlichen Anrufen zu tun.

Die Person, die den Anruf getätigt hat, ist mittlerweile bekannt - und muss eventuell für die Einsatzkosten aufkommen. "Wer die Feuerwehr vorsätzlich falsch oder grob fahrlässig informiert, kann für die entstandenen Kosten zurate gezogen werden", erklärt der Feuerwehr-Sprecher. Ob dies im geschilderten Fall voll zutrifft, muss aber erst noch geklärt werden.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.