Fall 12: Mutter leidet an Multipler Sklerose und benötigt Auto

22.11.2019, 08:13 Uhr

"Als ich die Diagnose bekam, war das der Horror", erinnert sich die Nürnbergerin.

26 Jahre jung war sie damals und Mutter von zwei kleinen Kindern. In den Jahren zuvor war Freunden schon ihr "eigenartiger Gang" aufgefallen, doch darüber hatte E. sich noch keine großen Gedanken gemacht. Als sie dann ein Bein immer stärker hinter sich herziehen musste, ging sie doch zum Arzt – und bekam das für sie niederschmetternde Ergebnis. "Ich habe lange gebraucht, um damit klarzukommen." Zuerst konnte sie sich noch mit einer Krücke behelfen, später waren es zwei. Doch irgendwann blieb nur noch der Rollstuhl, obwohl sie das anfangs furchtbar fand. "Ich bin einfach zu oft hingefallen", sagt Anja E., die damals auch einsehen musste, dass ihr für ihre Arbeit bei einem Steuerberater die Kräfte fehlten.

Mit Anfang 30 wurde sie notgedrungen zur Frührentnerin – ein weiterer Schlag für die junge Frau, die sich endgültig vom normalen Leben abgeschnitten fühlte. Hinzu kam, dass auch ihre Ehe in die Brüche ging. "Mit meiner Krankheit hatte das aber nichts zu tun."

Anja E. blieben die Kinder, mittlerweile 15 und 16 Jahre alt, die sich rührend um ihre Mutter kümmern. "Ich weiß wirklich nicht, wie oft am Tag ich sie um Hilfe bitte." Auch die Großmutter fährt täglich durch die halbe Stadt, um Tochter und Enkel zu unterstützen. "Ich bin froh darüber, doch manchmal denke ich auch, ich falle allen nur zur Last." In solchen Momenten verlässt sie dann zuweilen der Lebensmut, doch dann gibt ihr die Familie wieder Kraft.

Geld ist weiter knapp

Zum Glück liegt ihre Wohnung im Erdgeschoss, über eine Rampe kommt Anja E. eigenständig aus dem Haus. Eigentlich, denn derzeit ist ihr Radius wieder sehr eingeschränkt, weil ihr ein behindertengerechtes Auto fehlt. Weil ihre Kräfte weiter nachgelassen haben, schafft sie es kaum noch, ihren Rollstuhl selbst in den Pkw zu hieven. Bis vor kurzem ist ihr das noch irgendwie gelungen. "Ich habe zuerst die Räder abmontiert und dann versucht, mich am Auto abzustützen."

Doch das klappt jetzt nicht mehr, selbst das Gaspedal kann sie nicht mehr richtig drücken. Auf das Auto ist sie jedoch angewiesen – um einzukaufen, um ihre Kinder abzuholen, um Freunde zu treffen. Kurz: Um einen ganz normalen Alltag zu leben, wie er für viele Menschen selbstverständlich ist. Auf 18.000 Euro ist der behindertengerechte Umbau ihres Wagens samt Rollstuhlverladehilfe veranschlagt. Auf Initiative der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft haben mehrere Stiftungen schon ihre Hilfe zugesagt, doch rund ein Drittel der Summe steht noch aus.

Von ihrer schmalen Rente kann Anja E. das Geld nicht aufbringen, obwohl sie seit zwei Jahren sogar wieder ein bisschen dazuverdient, in Heimarbeit für ihren früheren Arbeitgeber. "Ich bin sehr glücklich, dass mein Chef das mitmacht." Doch das Geld ist weiter knapp, für größere Anschaffungen reicht es nicht, selbst eine kaputte Waschmaschine wird zum Problem. Mit Hilfe vieler Leser hofft die Weihnachtsaktion, die Lücke zu schließen.

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