Falscher Polizist erbeutet in Nürnberg mehrere Tausend Euro

21.4.2021, 15:36 Uhr
Der Betrüger hatte die Seniorin am Telefon aufgefordert, mehrere tausend Euro bereit zu stellen.

© Sabine van Erp/Pixabay/LizenzCC Der Betrüger hatte die Seniorin am Telefon aufgefordert, mehrere tausend Euro bereit zu stellen.

Die Geschädigte wandte sich gegen 16.15 Uhr am Dienstagnachmittag (20. April) an den Notruf der Polizei und verlangte den Polizeibeamten “Frank Pohlmann vom K4“. Zu diesem Zeitpunkt war der hohe Geldbetrag längst durch einen Geldabholer der Betrügerbande abgeholt worden.

Am Morgen hatte ein Betrüger bei der betagten Frau angerufen und sich als „Frank Pohlmann vom K4“ ausgegeben. In ihrer Nachbarschaft hätte es einen Einbruch gegeben und in diesem Zusammenhang wäre auch ihr Name gefallen. Nun bräuchte die Polizei die Geschädigte, um die Einbrecher zu fangen. Ein hinterlegter Geldbetrag der Geschädigten sollte als Köder für die vorgetäuschte Festnahmeaktion dienen.

Schon nach wenigen Sätzen der Seniorin am Notruf wusste der erfahrene Beamte der Einsatzzentrale, dass die Callcenterbetrüger ein neues Opfer mit der Masche „falscher Polizeibeamter“ gefunden hatten. Er eröffnete der Frau die für sie ernüchternde Nachricht: „Es gibt keinen Frank Pohlmann vom K4 bei der Polizei. Alles war nur von Betrügern vorgetäuscht.“

Am Telefon unter Druck gesetzt

Sichtlich mitgenommen schilderte die Seniorin den Verlauf des Morgens. Der falsche Polizeibeamte hätte sie ständig am Telefon gehalten und unter Druck gesetzt. Sie hätte keine Möglichkeit gesehen, sich über Notruf über die Echtheit des Telefonats zu versichern. Den übergebenen Geldbetrag hätte sie erst von der Bank holen müssen. Auch dazu hatte der Betrüger der Frau genaue Anweisungen gegeben.

Als das Geld auf Weisung des Mannes versteckt war, riet er ihr, dass sie im Haus alle Fenster und Türen schließen und sich verstecken solle um „nicht in die Schusslinie“ zu geraten. Die verängstigte Geschädigte tat wie ihr geheißen.

Kurz vor dem Anruf beim Notruf der echten Polizei überprüfte sie das Geldversteck – tatsächlich hatte ein Geldabholer der Bande die Beute bereits abgeholt.


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Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei hat nun die Ermittlungen in der Sache übernommen. Gesucht werden Zeugen, die gegen 13 Uhr in Buchenbühl eine unbekannte Person bemerkt haben. Ein besonderer Augenmerk liegt hierbei auf einer verdächtigen Person, die ständig telefonierte.

Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich mit dem Kriminaldauerdienst (KDD) Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 in Verbindung zu setzen.