Familie mit Corona: Wohl keine Kontakte aus Nürnberg

29.7.2020, 08:47 Uhr
Ungewohnte Bilder in Ferienzeiten: Am Flughafen Nürnberg, wo um diese Zeit sonst Hochsaison herrscht, sind derzeit nur wenige Urlauber unterwegs. 

© Stefan Hippel Ungewohnte Bilder in Ferienzeiten: Am Flughafen Nürnberg, wo um diese Zeit sonst Hochsaison herrscht, sind derzeit nur wenige Urlauber unterwegs. 

Am Sonntag, 19. Juli, waren zwei Ferienflieger von Palma de Mallorca nach Nürnberg geflogen. An Bord einer dieser Maschinen befand sich eine vierköpfige Familie aus Cottbus, die von Nürnberg aus mit ihrem Auto weiter in die Heimat reisten.

Dort stellte sich zwei Tage später bei einem Coronatest, den der Arbeitgeber veranlasste, heraus, dass alle vier Familienmitglieder infiziert waren. Die Familie begab sich in Quarantäne. Symptome hatten die Cottbusser nicht.

Trotz Landung am Airport Nürnberg: Cottbus ist zuständig

Dann begann die Rückverfolgung aller Kontakte, die die Familie gehabt hatte: Das beinhalte sowohl Kontakte auf Mallorca als auch während der Reise und zurück in Cottbus, wie Jan Gloßmann, Pressesprecher der Stadt Cottbus erklärte.

Obwohl die Familie am Flughafen Nürnberg gelandet ist, wo man sich seit diesem Wochenende kostenlos auf den Coronavirus testen lassen kann, haben weder der Airport noch die Stadt Nürnberg in der Zurückverfolgung der Kontakte irgendeine Handhabe. Das erklärte Gesundheitsreferentin Britta Walthelm auf Nachfrage. In solchen Fällen gelte das Wohnortprinzip, so die Referentin. Alle Kommunikation läuft also über die Gesundheitsbehörden der Stadt Cottbus, die sich ihre Informationen - beispielsweise was die Sitznachbarn im Flugzeug angeht - direkt von den Airlines holt.

Unterstützt werde das Cottbusser Gesundheitsamt dabei vom Robert Koch-Institut, das auch bei der Kommunikation mit den spanischen Behörden helfe, so eine Sprecherin der Stadt Cottbus am Montag.

Bereits vor dem Wochenende seien Kontaktpersonen der infizierten Familie ermittelt worden, die sich seitdem in Quarantäne befänden, so die Sprecherin. Die Personen seien jedoch symptomfrei.


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Obwohl die Sprecherin während des laufenden Prozesses keine Angaben dazu machen wollte, ob auch Passagiere aus Nürnberg zu den Kontaktpersonen der Familie gehört hatten, dürfen Reisende wohl inzwischen aufatmen. Denn wenn es Kontakte zwischen der Familie und Nürnbergern gegeben hätte, beispielsweise weil sie in den Reihen vor oder hinter den Infizierten saßen, dann hätte wohl inzwischen das Nürnberger Gesundheitsamt davon erfahren. Denn auch hier gilt wieder das Wohnortprinzip: Für die Rückverfolgung der Kontakte, die wiederum betroffene Nürnberger gehabt hätten, wären die hiesigen Gesundheitsbehörden zuständig.

"Wir haben bislang keine Meldung aus Cottbus erhalten", sagte Nürnbergs Gesundheitsreferentin Britta Walthelm am Dienstag. Auf Grund der Zeit, die inzwischen vergangen sei, gehe man davon aus, dass es keine relevanten Kontakte mit Nürnbergern gegeben habe, erklärt die Referentin. Dass die Familie positiv auf Corona getestet wurde, ist eine Woche her.

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